Die südtiroler Tageszeitung Dolomiten berichtet am 24.10.2001 von einer Presseaussendung des SVP-Beziksausschusses. Danach sollen verschiedene Straßenbaumaßnahmen kurzfristig umgestetzt werden:

Es wurde vorgeschlagen, die Autobahnausfahrt in Vahrn über eine Schnellstraße mit Bruneck zu verbinden. Eine solche Lösung würde den Durchzugsverkehr aus den Dörfern entfernen, beuge der Zersiedelung vor und sichere die Arbeitsplätze im Tal, besonders der Großbetriebe im Raum Bruneck, die immer stärker unter den mangelnden Verkehrsstrukturen leiden. Zählungen hätten zudem nachgewiesen, dass der Schwerverkehr im unteren Pustertal stark zugenommen, im oberen Pustertal etwas abgenommen hat. Auch deshalb wäre eine Schnellstraße eine gute Lösung ...

Die grüne Landtagsabgeordnete Cristina Kury antwortet darauf in einer Aussendung: Die SVP will den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Dem zunehmenden Straßenverkehr will die SVP mit dem Bau von Schnellstraßen begegnen. Die geforderte Schnellstraße zwischen Bruneck und Franzensfeste wird das Pustertal endgültig zu einem Transitland degradieren. Der Straßenverkehr im Pustertal ist zum allergrößten Teil Quell-Ziel-Verkehr, das heißt, er beginnt oder endet im Pustertal. Der Bau einer Schnellstraße wird den Transit anheizen und dadurch die Situation nur verschlechtern.

Es wird von verschiedenen Seiten befürchtet, damit dem Alemagna-Ausbau wieder Vorschub zu leisten. Dazu äußert sich Landeshauptmann Durnwalder in den Dolomiten vom 26.10.2001. Dort ist unter anderem zu lesen:

Eine maximal zweispurige und nur bis Bruneck führende Schnellstraße durchs Pustertal leistet laut Landeshauptmann Luis Durnwalder nicht der Alemagna Vorschub ... Eines sei aber klar: "Ohne vernünftigen Ausbau im Pustertal würden die Pusterer mittelfristig selbst eine Südtrasse fordern, um nicht ständig im Verkehr zu stecken."

"Auf keinen Fall" stimme er einer vierspurigen Straße zu und "auf keinen Fall" einer Fortführung bis ins Oberpustertal. "Wenn, dann nur bis Bruneck", sagt Durnwalder. Zudem sei fix, dass dann die Umfahrungen Vintl und Kiens flachfallen. "Beides parallel gibt es sicher nicht." Allerdings sei die Pusterer Straße ab Vahrn bereits gut ausgebaut, die Umfahrung Mühlbach schon da. Umfahre man noch Vintl und Kiens, so sei man auf der Brunecker Südumfahrung. "Wenn schon muss somit geklärt werden, wie man die beiden Projekte verbindet. Je nachdem, wie großartig die Umfahrung von Kiens ausfällt, ist abzuwägen, was vernünftiger ist", sagt Durnwalder. Allemal würde damit keiner Alemagna Vorschub geleistet. "Dann dürften wir Dorfumfahrungen auch keine bauen", meint Durnwalder.

Scharfe Kritik am Pusterer Vorstoß übt hingegen der Eisacktaler Landtagsabgeordnete Albert Pürgstaller: "Die Argumentation, eine Schnellstraße durchs Pustertal zu fordern, aber gleichzeitig gegen die Alemagna zu sein, ist weder schlüssig noch nachvollziehbar. Der Druck, die Schnellstraße ins obere Pustertal fortzusetzen, werde enorm . Parallel dazu nimmt der Druck auf das Eisacktal für eine dritte Autobahnspur zu."

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