Fahrpläne | Tälerbus - Sanfte Mobilität in fünf Regionen | Steiermärkische Landesbahnen | Aktuelles / Termine |
Lungau,
Murau, Nockberge, Schladming-Rohrmoos:
Tälerbus und Murautakt - Jahresbilanz |
Tälerbussaison 2001 mit Rekordergebnis
Der Sommer 2001 brachte mit 21.355 Tälerbus-Fahrgästen in 19 Tälern das bisher
beste Ergebnis seit dem Beginn im Jahr 1989. Für die Unterstützung des
Tälerbusbetriebes gilt unser Dank insbesonders dem Bundesministerium für Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Land Steiermark. Dank
gebührt auch denjenigen Gemeinden und Tourismusorganisationen sowie
Nationalpark- und Naturparkverwaltungen, die es durch ihr teilweise
außergewöhnliches Engagement in ideeller und finanzieller Hinsicht ermöglicht
haben, dass das Angebot im Tälerbus- und Linienverkehr fortgeführt und weiter
verbessert werden konnte.
Durch Mittel des BMLFUW wurden heuer zusätzlich zum Tälerbusheft wieder
ortsbezogene Wandertipps hergestellt und über die örtlichen Tourismusbüros
verteilt sowie an die Mitglieder der alpinen Vereine als Beilage zur
Tälerbusbroschüre versandt. Es wurden die 5 Orte mit den meisten
Sommernächtigungen in den Bezirken Tamsweg und Murau gewählt, das sind St.
Michael, Mariapfarr, Mauterndorf, Tamsweg und Murau/St. Lorenzen. Da die beiden
letztgenannten Orte fahrplantechnisch sehr ähnlich liegen, wurden sie in einem
Falter angeführt.
Nicht alle wissen, dass die bekannte Sportwagenfirma Lamborghini auch
Elektrofahrzeuge produziert (Golfmobile, Personen- und Lastentransporter). Eine
ganze Flotte solcher geräuschloser Flitzer war einige Monate bei der
Internationalen Gartenschau 2000 in Graz im Einsatz.
Das Lungauer Lignitztal in der Gemeinde Mariapfarr ist schon seit Jahren ein
Musterbeispiel für ökologisch orientierte Land- und Almwirtschaft. Vor einigen
Jahren ließ die Weggenossenschaft durch einen besonders schonenden Almwegebau
aufhorchen. Dass das Tal für Pkw streng gesperrt ist, erscheint in dieser
naturbelassenen Gegend fast selbstverständlich, ist es aber nicht, wenn man es
mit manchen anderen Lungauer Tauerntälern vergleicht.
In diesem ökologisch ausgezeichneten Gebiet war es Ehrensache für das
Tälerbusprojekt, einen Beitrag für eine passende ökologische
Verkehrserschließung zu leisten. Bereits seit 1996 sind daher die beliebten
Sonnybusse von Hyundai dort im Einsatz. Der bestens bewährte 4-Sitzer wurde
jedoch bald zu klein und die darauf angeschafften 6-Sitzer erwiesen sich leider
für diese Strecke als untermotorisiert und konnten in der Folge dort nicht mehr
eingesetzt werden.
Für eine dauerhaftere Lösung dieses Problems wurde im Rahmen einer
Bund-Bundesländer-Kooperation ein Forschungsprojekt mit dem Institut für
Elektrotechnik der Montanuniversität Leoben entwickelt, welches einen
vergleichenden Flottenversuch mit 5 verschiedenen Elektrofahrzeugtypen
vorsieht. Gleichzeitig sollten technische Verbesserungsvorschläge und auch
Befragungen über die Kundenakzeptanz durchgeführt werden. Für diesen Zweck
sollte auch ein Lamborghini angemietet werden. Doch trotz diverser
Förderzusagen konnte die Bund-Bundesländer-Kooperation nicht mehr rechtzeitig
für den Saisonbeginn 2001 ausverhandelt werden. Hilferufe nach Sponsoren fanden
schließlich bei den Salzburger Grünen Gehör, die den gebrauchten Lamborghini
erwarben. Über die Übergabe am 24. 7. wurde im ORF-Fernsehen und in mehreren
Zeitungen berichtet. Das Fahrzeug wird im Rahmen des geplanten Flottenversuches
2002 wieder in den Lungauer Tälern zum Einsatz kommen.
Die Spitzenreiter im Tälerbus-Bereich waren wieder das Riedingtal (14.896 Fahrgäste) und das Murtal zur Sticklerhütte (1.905 Fahrgäste). Zum Prebersee fuhren 611 Fahrgäste, obwohl die Straße für Autos kostenlos ist. Auf den Buslinien der Post im Lungau fuhren im heurigen Sommer um 10 % mehr Fahrgäste als im Vorjahr. Durch die Einführung des Taktverkehrs am 8. 9. 1997 gelang es im Lungau, die Beförderungszahlen zu verdoppeln: 1999 wurden auf den Inner-Lungauer Postbuslinien 238.000 zahlende Fahrgäste gezählt (ohne Murtalbahn-Fahrgäste und ohne Schülerbeförderung, einschließlich Schibus). Seit Einführung des Murau-Taktes am 28. 5. 2000 sind auch die Wochenend- und Tagesrandverbindungen von Tamsweg und Ramingstein nach Salzburg, Graz und Wien verbessert. Das Gesamtsystem Tälerbus ermöglicht im Sommer Wander-Überquerungen in vielen Tälern zwischen Großarltal im Westen und Neumarkt in Steiermark im Osten und zwischen Ennstal im Norden und Bad Kleinkirchheim im Süden.
Fahrmöglichkeiten vom Lungau nach Kärnten auch im WinterSchibusse am Katschberg ermöglichen durchgehende Fahrmöglichkeiten vom Lungau nach Kärnten auch im Winter: Durch kleine Fahrplanänderungen können während der Schisaison werktags einige Fahrmöglichkeiten von St. Michael nach Spittal an der Drau und zurück angeboten werden. Während der Schisaison gibt es von 19.30 Uhr bis 4 Uhr früh ein von den Wirten organisiertes Sammeltaxi um S 50,- zwischen St. Michael und Rennweg über den Katschberg.
Mobilitätszentrale Pongau
Im Frühjahr 2001 ging die Mobilitätszentrale Pongau als Herzstück eines
Marketing- und ÖV-Netzwerkes am Bahnhof Bischofshofen in Betrieb. Im neuartigen
und für Österreich einzigartigen Kundenzentrum, das gemeinsam mit den
Kooperationspartnern ÖBB und PostBus betrieben wird, gehören neben
ÖPNV-Produktentwicklung, Fahrplan- und Reiseinformation, Vermittlung von
AutoTeilen-Fahrzeugen (3 Standorte werden im Pongau eingerichtet) bzw.
(Elektro-)Autovermietung, (Fahr-) Kartenverkauf und Reise- bzw.
Mobilitätsberatung auch der Betrieb eines Reisebüros für ÖPNV-Reisen zu den
angebotenen Dienstleistungen.
Aktuell wird ein integriertes Reiseauskunfts- und Informationssystem entwickelt
und umgesetzt, wobei hier erstmals verkehrsmittelübergreifende und wichtige
touristische Daten (Unterkünfte, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Ausflüge
mit dem ÖPNV) verknüpft und
über eine Internet-Plattform (
www.mobilito.at
,
www.fahrplan-sbg.at
) ab dem
Frühjahr 2002 zur
Verfügung steht. Nähere Informationen erhält man bei der Mobilitätszentrale
Pongau GmbH, Bahngasse 12, 5500 Bischofshofen, Tel: 06462/33030-0.
Der Nockbergebus verzeichnete von 1999 auf 2000 beinahe eine Verdoppelung der Frequenz und erreichte mit 2911 Fahrgästen Platz 2 nach dem Riedingtal. Diese Steigerung wurde durch eine Kooperation mit der Kärntner Post möglich, welche eine planmäßige Bedienung von Turracherhöhe und Falkertsee sowie Verstärkerfahrten zur Glockenhütte, teilweise mit Großraumbussen für Gruppen, umfasste. Auf Grund dieses Erfolges wurde 2001 die Finanzierung dieses zusätzlichen Verkehrs von Grohag und Nationalparkverwaltung übernommen, allerdings erlaubt die Kärnten Card nicht mehr die Gratisbenützung, sondern die Halbpreisfahrt. Trotz dieser Kostenpflichtigkeit des Nockbergebusses konnte mit 2886 Fahrgästen auch 2001 das hervorragende Ergebnis des Jahres 2000 gehalten werden.
Murau-Takt brachte deutliche Fahrgastzuwächse
Seit 28. 5. 2000 verkehren Bahnen und Busse auch im Bezirk Murau werktags
zumeist alle zwei Stunden. Der Murau-Takt ist mit dem seit 1997 erfolgreichen
Lungau-Takt eng koordiniert und wird auf den Hauptstrecken Unzmarkt – Tamsweg
und Unzmarkt – Neumarkt täglich und auf den abzweigenden Buslinien werktags
angeboten. An den Bahnhöfen Murau, Tamsweg und Unzmarkt kann man alle zwei
Stunden in alle Richtungen umsteigen. Auch nach Graz, Wien und Klagenfurt und
zurück gibt es zweistündliche Fahrmöglichkeiten. Das Abholen in Unzmarkt wird
damit entbehrlich. An Freitagen verkehrt der Bus um 20.05 Uhr ab Unzmarkt bis
Tamsweg (21.25 Uhr an).
Ziele des Murau-Takts sind die optimale Vernetzung aller umweltfreundlichen
Verkehrsträger und aller Verkehrszwecke des Öffentlichen Verkehrs und die
umfassende Information über die umweltfreundlichen Verkehrsmittel - bis ins
Herkunftsgebiet der Urlaubsgäste. Die Vertaktung hat eine Reihe von Vorteilen:
mehr Fahrten, rationellere Fahrzeugumläufe, leichtere Merkbarkeit und bessere
Anschlüsse. Rückgrat sind der Zweistundentakt der Murtalbahn mit Anschlüssen an
den IC-Takt der Südbahn – ergänzt um Buskurse - und die zweistündlichen Eilzüge
auf der Südbahn, die zwischen Unzmarkt und Neumarkt auch in Scheifling und
Mariahof halten. Im Sommer bestehen bis zu den Tälerbussen in der Krakau, im
Sölkgebiet, im Naturpark Grebenzen und auf der Nockalmstraße sehr gute
Anschlüsse. Die Busse stehen untereinander in Funk- oder Telefonverbindung und
die Murtalbahnzüge haben Zugleitfunk, sodass die Anschlüsse gesichert werden
können.
Im Rahmen des Murau-Taktes erhöhte sich die Verkehrsleistung der Öffentlichen
Verkehrsmittel im Bezirk um ca. 160.000 Fahrplankilometer im Jahr. Zwischen
Unzmarkt und Murau werden werktags zwischen 6 und 9 und zwischen 16 und 20 Uhr
ergänzend zum Zweistundentakt zusätzliche Buskurse geführt. Der Mehraufwand von
rund 2 Mio Schilling wird zu 50 % vom Bund, zu 30 % vom Land und zu 20 % von
den Gemeinden getragen. Der Murau-Takt ist somit das erste Projekt, das der
Bund im Rahmen des seit 1. 1. 2000 in Kraft getretenen Nahverkehrsgesetzes
fördert. Dieses Gesetz ermöglicht einen höheren Förderanteil des Bundes, nimmt
aber zum ersten Mal Land und Gemeinden in die Pflicht, für den Nahverkehr
Verantwortung zu übernehmen. Der Bezirk Murau ist auch der erste steirische
Bezirk, der fast flächendeckend vertaktet ist. Die Steiermark folgt damit dem
Beispiel der Länder Vorarlberg und Salzburg, in denen die Vertaktung schon weit
fortgeschritten ist.
Im Jahr 2002 ist die Einbeziehung des Wölzertals in den Murautakt geplant. Der
Linienbusbetreiber Capellari tritt mit 1. 1. 2002 dem Verkehrsverbund bei. Der
Start der Fahrplanverbesserungen im Wölzertal ist vorbehaltlich der Zustimmung
des Verkehrsministeriums für 8. 7. 2002 geplant.
Die Fahrgastzahlen haben gegenüber dem Jahr vor der Einführung des Murau-Taktes
zugenommen. Die Murtalbahn verzeichnete deutliche Steigerungen beim Radfahrer-
und Fahrradtransport.
Die Einnahmen haben im prognostizierten Ausmaß zugenommen. Gegenüber dem Jahr
vor dem Murautakt (1999/2000) gab es 2000/2001 Mehreinnahmen von über 200.000,-
S.
Der Murau-Takt als bezirksweites, ganzjähriges Projekt hat derzeit Halbzeit der
dreijährigen Projektdauer. Der Murau-Takt sichert die Mobilität für Personen
ohne Auto, entlastet vor allem Frauen von vielen Hol- und Bringdiensten und
macht Zweitautos in vielen Fällen überflüssig.
Für viele Schüler brachte er Verkürzungen von Wartezeiten. So kommen die
Schülerinnen und Schüler der Hauptschule St. Peter am Kammersberg mittags 35
Minuten früher nach Schöder.
Viele Fahrgäste waren erfreut über die vielen guten Anschlussverbindungen. Die
verbesserten Verbindungen in der Krakau und die guten Tälerbusverbindungen
Sölkpass, Etrachsee und Rantensee haben sich gegenseitig positiv beeinflusst.
Mit Unterstützung durch die steirische Verkehrsverbundgesellschaft konnten
heuer wieder Wandertipps für Überquerungen zwischen den Sölktälern und den
Krakauer Tälern verteilt werden. Diese enthalten den Fahrplan für An- und
Rückfahrt und eine Wegbeschreibung. Wanderer auf dem Eiszeitweg nutzten die
Postbusse für die Rückfahrt von St. Lambrecht nach Neumarkt oder Mariahof. Auch
die Fahrten zwischen Neumarkt und Mühlen wurden vermehrt genutzt.
Auffallend sind seit Jahren Rückgänge im Berufsverkehr, obwohl in dieser Zeit keine Berufstätigen-Kurse entfallen sind. Dies ist wahrscheinlich durch Teilzeitarbeit und flexible Arbeitszeitmodelle erklärbar. Diese Rückgänge wurden durch den wachsenden Markt des Freizeit-, Einkaufs- und Besorgungsverkehrs überkompensiert. Es kann vermutet werden, dass das bisher vorwiegend auf den Schüler- und Berufstätigenverkehr ausgerichtete ÖV-Angebot in Kürze zu einem reinen Schülertransportsystem geschrumpft wäre, wenn nicht der Öffentliche Verkehr im Bezirk den Einstieg in den neuen Freizeitverkehrsmarkt forciert hätte (Fahrradtransport, Tälerbus-Wandern, Schifahrertransport, Nostalgiezüge).
Mit Bahn und Bus zum Wintersport
Im Bezirk Murau werden wieder Schibusse eingesetzt: Zur Frauenalpe, von
Neumarkt zu den Grebenzenliften, von Predlitz und Stadl zur Turracher Bahn
(nicht Montag bis Freitag, wenn Schultag), von Oberwölz zum Lachtal. Zum
Kreischberg können Wintersportgäste die planmäßigen Züge und Busse kostenlos
benützen. Es gibt auch eine tägliche Verbindung von St. Peter und Krakaudorf
zum Kreischberg und zurück. Nähere Informationen:
www.postbus.at
,
www.stlb.at
,
www.grebenzen.at
,
www.kreischberg.at
,
www.turracherhoehe.at
,
www.lachtal.at
.
Die ÖBB bewerben wieder Kombikarten bei Schi-Tagesausflügen aus dem Gebiet
zwischen Graz und Unzmarkt zu den Kreischbergbahnen und (heuer neu) zur
Turracherhöhe. Die Kombikarten für Hin- und Rückfahrt samt Tageskarte kosten
nur wenig mehr als die Tageskarten allein. So kostet die Kombikarte Kreischberg
für Erwachsene ab Knittelfeld 419,- S und die Kombikarte Turracherhöhe ab
Unzmarkt 474,- S. Ermäßigungen gibt es für Kinder bis 15 J. und für
Jugendliche bis 19 J. Wer die Euro26-Jugendkarte oder die ÖBBVorteilskarte
Jugend vorweist, fährt bis zum 26. Lebensjahr zum Jugendtarif. Nähere
Informationen: Tel. 05/1717 oder
www.oebb.at
.
Auch für die Snowboard-WM-Generalprobe vom 24.–27.1.2002 in St.
Lorenzen/Kreischberg sind Bus und Bahn gerüstet.
Nachtbusse: Im Bezirk Tamsweg gibt es Nachtbusse, ausgehend von der Villa Kunterbunt in Mariapfarr. Einen Pilotbetrieb gibt es in Niederwölz, wo die Tenne ein Taxi als Heimbringer beauftragt hat.
Informationen: Tälerbusregion und Murautakt-Koordinierungsstelle Dezember 2001 | regner.karl@lion.cc |
Redaktion: Karl Regner, Emil Hocevar, Göra 487, 5580 Tamsweg, Tel. und Fax 06474/6070. | Aktuelles / Termine |