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alpMedia 09/2008
15.5.2008 Ein Informationsdienst der CIPRA |
Österreich plant verstärkte Nutzung der Wasserkraft |
Landtagswahl in Tirol |
Anfang Mai präsentierten in Wien/A Vertreter der Landesregierung sowie des Verbands der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) einen Masterplan, der den Ausbau der Wasserkraft in Österreich vorsieht. Die Präsentatoren dieses Masterplans, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und VEÖ-Präsident Leo Windtner, sehen den Ausbau der Wasserkraft ganz im Sinne des Klimaschutzes. Jährlich sollen durch den Einsatz von Wasserkraftwerken rund 3,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. GegnerInnen wie der Umweltdachverband halten die Vorhaben hingegen für völlig wertlos und bemängeln, dass in keinster Weise auf Potenziale der Revitalisierung und Ertüchtigung bestehender Kraftwerke eingegangen werde. Sie sehen in den Ausbauplänen insbesondere eine Gefahr für die Umwelt. Die BefürworterInnen des Plans argumentieren, eine Energie-Autarkie Österreichs werde angestrebt, nicht zuletzt, um von Atomstrom, der bis dato teilweise importiert wird, unabhängig zu werden. Zudem muss Österreich gemäß den EU-Klimazielen bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien von derzeit 23,3 auf 34 Prozent erhöhen - dieses Ziel soll nun mittels Wasserkraft erreicht werden. Besonders das Bundesland Tirol wird zur Realisierung der Pläne anvisiert - hier soll das vorhandene Potenzial besonders groß sein. Aus Tirol kommt auch der größte Widerstand. KritikerInnen geben zu Bedenken, dass etwa Pumpspeicherkraftwerke, die mit Hilfe importierten Atomstroms Wasser in höher gelegene Speicher pumpen, nicht zielführend seien. Auch wird die Regierung von Seiten des Umweltschutzes aufgefordert, sich intensiver um eine Senkung des Stromverbrauchs zu bemühen, da sonst auch verstärkte Stromproduktion durch Wasserkraft keine nachhaltige Lösung sei - von 1990 bis 2006 stieg der jährliche Stromverbrauch in Österreich um 39%, von 49 auf 67 Milliarden Kilowattstunden. Kleinkraftwerke, die nicht in sensiblen Regionen gebaut werden und zur regionalen Wertschöpfung beitragen, seien hingegen durchaus willkommen. Quellen:Der Standard 06.05.2008 (de) www.bmwa.gv.at |
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