Presseaussendung vom 11.11.2001 | ARGE STOP TRANSIT | Aktuelles / Termine |
Schadstoffwerte in der Lienzer Atem-Luft steigen weiter an |
Bisher keine Entlastung durch Fernwärme messbar |
Die Messergebnisse an den Messstellen in Lienz zeigen, dass bisher noch keine Entlastung der Lienzer Luft durch die Fernwärme messbar ist. Sowohl bei Kohlenmonoxid, als auch bei Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid gab es im letzten Drittel des Monats Oktober sowie in der ersten Novemberwoche 2001 teilweise drastische Zuwächse.
Die Staubbelastung überschritt Anfang November mit einem Spitzenwert von ca. 0,18 Milligramm pro Kubikmeter sogar den Grenzwert von 0,15 Milligramm dramatisch. Die Belastung durch Kohlenmonoxid stieg seit Anfang November stark an (Spitzenwert ca. 3,8 Milligramm pro Kubikmeter).
Inwiefern die starken Zuwächse bei Stickstoffdioxid (Spitzenwerte bis knapp über 0,100 Milligramm pro Kubikmeter Luft), das hauptsächlich durch den Straßenverkehr verursacht wird, auf den Ausweichverkehr durch die Sperre des Katschbergtunnels zurückzuführen ist (ca. plus 500 Lkw pro Tag am Felbertauern), wird sich endgültig erst nach Wiedereröffnung der Tauern-Autobahn Ende November zeigen. Es fällt jedenfalls auf, dass die Stickstoffdioxid- und die Staub-Werte gleichzeitig mit der Sperre des Katschbergtunnels angestiegen sind.
Die Fernwärme allein reicht jedenfalls nicht aus, die Qualität der Lienzer Luft zu verbessern. Es wird den politisch Verantwortlichen also nicht gelingen, sich mit Berufung auf die Fernwärme um eine Einschränkung des krebsartig wuchernden Individualverkehrs und des Schwerverkehrs auf der Straße herumzuschwindeln. Der geplante weitere Ausbau der Straße im Drau- und Pustertal (einschließlich einer Umfahrung von Lienz), der noch mehr Verkehr anziehen würde, ist im Hinblick auf die negativen Auswirkungen auf die Luftqualität unverantwortlich, da er die Gesundheit der Bevölkerung im Lienzer Talboden zunehmend gefährden würde. Politischer Populismus im Sinne weiterer Förderung des Individualverkehrs und des transitierenden Schwerverkehrs auf der Straße hat dort seine Grenze, wo die Gesundheit der Bevölkerung auf dem Spiel steht.
Die Messwerte sind auf der Homepage des Umweltbundesamtes in Wien abrufbar.
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