TT-Presseschau:
Durnwalder gegen neue Straße in den Süden
Kartitsch lehnt Tunnelbau ab
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7.4.2003 ARGE STOP TRANSIT

NR Machne will trotz Durnwalder-Schelte Verhandlungen mit Italien wegen Straßenverbindung weiterführen

Bei der heutigen Gemeinderatssitzung bestätigte die nunmehrige Lienzer Ex-Bürgermeisterin und Neo-Nationalratsabgeordnete Helga Machne, dass mit Italien Verhandlungen über den Bau einer neuen Straßenverbindung von Osttirol nach Oberitalien geführt werden (de facto zur Alemagna) und dass diese trotz der Schelte des Südtiroler Landeshauptmannes Durnwalder weitergeführt würden (vom Regionalverein Osttirol, in dem auch sie vertreten ist).

Sie sagte, es werde geprüft, ob der Bau dieser Straße mit der Alpenkonvention vereinbar ist. Es sei ihr auch bekannt, dass die Ansiedlung von Betrieben, die mit Emissionen verbunden sind, in einem Gebiet, das schon unter Grenzwertüberschreitungen gemäß IG-Luft leidet, erschwert sei (durch teure Auflagen für emissionsmindernde Einrichtungen). Sie verneinte allerdings die Frage, ob sie sich im vergangenen Monat mit den Assessoren des Veneto Pra und Chisso getroffen habe. Mit wem haben Chisso und Pra dann in Österreich gesprochen (Artikel im Corriere delle Alpi 06.04.2003, siehe unten) ?

Transitkreuz Osttirol

Ora spunta la superstrada per Lienz
Pra raccoglie consensi in Austria: «Limitato impatto ambientale»

Jetzt kommt die Schnellstraße nach Lienz
Pra sucht Zustimmung in Österreich: "Begrenzte Auswirkung auf die Umwelt"

BELLUNO. Überraschung: die Öffnung nach Norden des Verkehrs von Belluno wird nach Lienz und nicht nach München führen. Es wird eine Schnellstraße und nicht die umstrittene Verlängerung der Autobahn sein. Es wird eine Mautstraße sein, aber das Geld wird (zunächst) vor allem von den Banken kommen. Und die lokalen Körperschaften werden keinen einzigen Euro (dafür) ausgeben (müssen).

Knalleffekt, meine Damen und Herren. Floriano Pra erstaunt das Publikum in der Villa Patt mit einem Kunststück und, als eine Person, die die Macht an sich reißt - was er ja ist (tut) -, gelingt es ihm, dem Vorsitzenden der Industriellen Celeste Bortoluzzi die Schlagzeile des Tages wegzunehmen. Von der Pressestelle (wörtl. "Druckwalze") des regionalen Referenten (Landesrates?) für die Gebirgsregion kommt tatsächlich die köstlichste (amüsanteste) Tagesnachricht: ein Plan, der noch im Embryonalstadium ist, aber inzwischen schon viel mehr als eine bloße Idee ist. Tatsächlich fuhr Pra, ohne darüber viel zu reden, im letzten Monat drei Mal nach Österreich, begleitet vom Landesrat (?) für den Straßenbau Chisso, und er erhielt - nach seiner Aussage - ein überzeugtes und bedingungsloses Ja (Zustimmung) von einer guten Anzahl von Bürgermeistern.

Auf dieser Basis entsteht der Plan von einer Schnellstraße Belluno-Lienz, wie gestern angekündigt wurde. Eine Lösung des Rätsels im Verkehr (im Straßenbau), die, wenn sie Zustimmung findet, allen Polemiken um die Verlängerung der A27, bekämpft von Umweltschützern und den österreichischen Nachbarn nicht angenehm, ein Ende bereiten würde, und es würde eine neue Straße nach dem Norden öffnen, die von den produktiven Gruppen (den Vertretern der Produktion) so sehr verlangt wird. Nach Pra wird die Schnellstraße "mit geringsten Eingriffen in die Umwelt (auskommen) und daher nur schwer abzulehnen" sein. Sie wird durch den Comelico führen (wo genau, wurde nicht gesagt) und sie wird großteils "unterirdisch" verlaufen. Es ist schwierig mehr darüber zu wissen (in Erfahrung zu bringen), vielleicht, weil man im Moment nicht mehr über diesen Plan sagen kann, der noch nicht einmal auf einer Karte eingezeichnet wurde.

Pra kündigt an: " Wenn wir das 'Bahn frei' (freie Fahrt, Grünes Licht) aller beteiligten (involvierten) Gruppen erhalten, werden wir die Straße in kürzester Zeit mit Finanzierungen der Banken bauen, wobei die Rückzahlung aufgrund der Mautgebühren erfolgen soll." Der Unter(staats)sekretär Brancher stimmt dem zu und verspricht, dass "die Regierung die Idee von Pra und Chisso mittragen wird". Dann fügt der Unter(staats)sekretär hinzu: "Auch die Alemagna wird verstärkt (ausgebaut ?) werden. Wir arbeiten daran, dass die Straße in das europäische Gesamtverkehrskonzept (frei übersetzt !!) aufgenommen wird, was die Zuwendung entsprechender Geldmittel für viele Jahre und damit die Möglichkeit, einige Probleme zu lösen, garantieren würde."
(cric)

Mit freundlichen Grüßen
Arge Stop Transit
Bereich Kärnten, Ost- und Südtirol
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