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Initiative Gentechnikfreies Osttirol |
20.7.2010 Demonstration in München:
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Patente auf Lebewesen:
"Wer das Saatgut kontrolliert, wird Macht über alle Länder der Welt haben"(Aussage von Henry Kissinger)Wollen wir dieses Erbe den zukünftigen Generationen hinterlassen?? Es steht eine Grundsatzentscheidung an: Dürfen Pflanzen und Tiere als Patent beansprucht werden? Am 20. Juli fand eine Anhörung zu dieser Frage beim Europäischen Patentamt (EPA) statt. Ein breites Bündnis von Organisationen, darunter auch Vertreter der Initiative gentechnikfreies Osttirol, machte ihrem Ärger deshalb vor dem EPA in München Luft und protestierte gegen die Patente auf Saatgut, Pflanzen, Tiere und Lebensmittel. Ein Patent auf Brokkoli und Tomaten dient als Musterfall, an dem das Amt entscheiden will, ob natürliche Ressourcen weiterhin patentiert werden können. Das Patent auf den Brokkoli mit hohem Glucosinolat-Gehalt gehört der englischen Biotech-Firma Plant Bioscience. Wie sich am Rande der Verhandlung in Gesprächen mit einem Monsanto-Mitarbeiter zeigte, steht hinter der englischen Firma der US-Konzern Monsanto selbst. Nach Auskunft des leitenden Angestellten wird der Konzern die Vermarktung des Brokkoli in Lizenz übernehmen. Das heißt, Monsanto wird versuchen aus dem patentierten Brokkoli ein lukratives Geschäft zu machen. Er hat bereits viele große Züchter von Gemüsesaatgut wie Seminis und DeRuiter aufgekauft. Wird das Patent auf den Brokkoli bestätigt, gehört Monsanto zu denjenigen Firmen, die bereits Dutzende von Patentanträgen auf konventionell gezüchtete Pflanzen und auch Tiere haben. Es geht hier also nicht nur um das Geschäft mit dem Brokkoli. Laut Christoph Then, Patent-Berater von Greenpeace, solle das Verfahren am EPA Monsanto den Weg zur Kontrolle über die Grundlagen der täglichen Ernährung frei machen. Auf viele Sorten von Obst und Gemüse gibt es bereits Patente. Greenpeace zeigte die patentierten Sorten an einem Marktstand am EPA - darunter Mais, Salat, Karotten und Melonen. Weitere 1000 Patentanträge liegen dem Amt noch vor. Bereits im Mai hatte das EPA ein neues Patent zugelassen, diesmal auf Sonnenblumen. Saatgut, Pflanze und das Sonnenblumenöl sind damit rechtlich geschützt. Dies bedeutet, dass wenige Agrar- und Nahrungsmittelkonzerne zukünftig die ganze Lebensmittelproduktion kontrollieren können und dies zu steigenden Abhängigkeiten und Preisen für Landwirte und Verbraucher führt. Der Ausverkauf von Lebensgrundlagen kann nur durch neue Patentgesetze beendet werden. Dem EPA müssen endlich Grenzen gesetzt werden, sagt Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Ein Amt, das über sich selbst richtet und sich mit Patent-Gebühren finanziert, wird im Zweifelsfall jedes Patent bestätigen. Initiative Gentechnikfreies Osttirol |
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