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Plattform Pro Pustertal 15.6.2006 |
Pustertaler Bahntag:
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Bruneck Leserbrief: |
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, als ich eingeladen wurde, hier einige Worte zu sagen, habe ich kurzerhand beschlossen, Ihnen einige Begebenheiten aus 17 Pendlerjahren zu erzählen. Im Anschluss daran, möchte ich zur aktuellen Thematik (gut funktionierende Verbindung Innichen - Bozen und Retour) kurz Stellung nehmen und Ihnen darlegen, wie wir Pendler uns eine gut funktionierende Bahnverbindung Innichen - Bozen vorstellen. Ein Morgen um 06:20 in der Brixner Bahnhofshalle: der Fahrkartenschalter ist geschlossen, dann nach Ankunft des Zuges: zwei Waggontüren außer Betrieb, 2 eiskalte Waggons, zwei abgesperrte Waggons, schließlich und endlich ein Fenster, das sich in einem schlecht geheizten Waggon nicht schließen lässt, und nicht zu vergessen ein total verdreckter Wageninnenraum: ein Rekord an Unannehmlichkeiten an einem eiskalten Morgen um 06:30 auf der Fahrt von Brixen nach Bozen. Und das immer wieder; zwar nicht in diesem Ausmaß, sondern zwei bis drei Unannehmlichkeiten aus der vorher aufgezählten Liste kommen fast täglich vor. Wahrscheinlich wird am Brenner gelost, welche Sauereien an diesem speziellen Tage für die Pendler vorgesehen sind. Ein Mittwoch Nachmittag in Bozen: der IR 2260 von 15:31 hat 6 Minuten Verspätung; wie üblich keine Verspätungsansage; um 15:50 steht der Zug immer noch, keiner weiß warum. Eine Anfrage beim Zugführer wird mit "Problemen in der Nähe des Brenners" abgetan; mir kommt so eine Ahnung. Ich stehe in der Nähe des Zug- und Lokführers -beide werden immer in Bozen ausgewechselt-; um 15:55 höre ich ein erlösendes 'Ecco arriva'; und siehe da: die 'Probleme in der Nähe des Brenners', tauchen auf und damit die Bestätigung meiner Ahnung. Die Probleme in der Nähe des Brenners waren: der Lokführer! Endlich, um 15:57 geht's los. Das waren 26' Verspätung, ohne Verspätungsansage: d.h. der Zug fährt pünktlich, denn Verspätungsstatistiken bei der Bahn werden nach den offiziellen Verspätungsansagen erstellt; wenn es trotz Verspätung keine Ansage gibt, fährt der Zug unter der Rubrik 'Pünktlich'. Ein Tag nach Neujahr 2006 in Vintl: der erste Zug (planmäßige Abfahrt um 6:29 ) kommt nicht; keine Verspätungsdurchsage. Langsam sickert durch, dass der Zug immer noch in Innichen steht; erfroren. Kein Bahnersatzdienst. Eine wahrlich meisterliche Leistung der ital. Bahn, insbesondere des für den Regionalverkehr zuständigen Eisenbahndirektors Hopfinger, der sich um diese Zeit wahrscheinlich noch einmal genüsslich im Bett umdreht. Obwohl der Lokführer bereits eine Stunde vor Beginn der Fahrt bei seinem Zug sein muss, war dies an diesem Jännermorgen wahrscheinlich nicht der Fall, denn sonst hätte es vielleicht einen Zugersatzdienst gegeben. Dass Züge ausfallen und nicht ersetzt werden, kommt immer wieder vor; Vorsorge wird diesbezüglich keine getroffen. Ich will nicht nur kritisieren, sondern auch von einem positiven Erlebnis berichten. Im März wurde mir über SMS mitgeteilt, dass der IR 2260 bei Peri hängen geblieben ist. Mit einem unguten Gefühl im Magen machte ich mich zum Bahnhof auf. Nach der Ankunft hörte ich zu meinem Erstaunen, dass ein Ersatzzug von Gleis 5 abfahrbereit war. Was in anderen Ländern normal ist, verdient in Italien das Prädikat: 'Ausgezeichnete Leistung'!
Die Strecke von Franzensfeste zum Brenner würde dann im Stundentakt mit Umsteigen in Franzensfeste versorgt. Dazu wären natürlich auch solche Triebwagengarnituren notwendig. Es würde sicherlich mehrere Jahre dauern, bis dies alles einwandfrei funktionieren würde. Zu hoffen ist natürlich, dass, sollte es tatsächlich zu dieser Reorganisation der Pustertaler Bahn kommen, anständiges Rollmaterial bzw. Triebwagengarnituren angekauft werden (das Problem bei diesen österreichischen Triebwagengarnituren wäre die Stromversorgung è Italien fährt mit Gleich- Österreich mit Wechselstrom). Zusammenfassung der Maßnahme 2 nach Priorität: Die Riggertalschleife wäre sicherlich eine tolle Sache und eine gewaltige Aufwertung unserer Bahnlinie; wichtiger sind zur Zeit jedoch gut funktionierende Verbindungen von Innichen nach Bozen und natürlich retour. Im Bericht der Dolomiten vor gut 2 Wochen von der bevorstehenden Übernahme der Bahn durch das Land war zu lesen, dass Landesrat Widmann einen Halbstundentakt von Verona auf den Brenner plant. Dabei konnte ich das glücklich strahlende Gesicht unseres hoch geehrten Landesrates zwischen den Buchstaben heraus grinsen sehen. Die Verbindung Bozen - Innichen wurde mit keiner einzigen Silbe erwähnt oder stand da doch etwas drin? Bei solchen Aussagen seitens des Landesrates bzw. der Bahn bekomme ich immer Schüttelfrost und Migräneanfälle. Dietrich Mayr |
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