Wie wirksam Tempobeschränkungen die Schadstoff- und Lärmbelastung reduzieren,
zeigt eine
Studie der Universität München:
Der Einfluß einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Schadstoff- und Lärmbelastung
an der Inntalautobahn bei Rosenheim
Die Universität München untersuchte 1995 die Auswirkungen einer
Geschwindigkeitsbegrenzung an einer ca. 5 km langen Baustelle der Inntalautobahn
bei Rosenheim. Vorgeschrieben war ein Tempolimit von 60 km/h, in der Praxis lag
die gefahrene Geschwindigkeit zwischen 70 und 84 km/h. Zum Vergleich wurde auch
am gleichen Ort über einen vergleichbaren Zeitraum gemessen, in dem kein
Tempolimit verordnet war. Dabei sollte beachtet werden, daß es in Deutschland
auch kein Tempolimit mit 130 km/h wie in Österreich gibt.
Das Ergebnis in Kürze:
Während des Tempolimits war die mittlere
NO
2
-Konzentration ca. 45% niedriger
als in der Zeit ohne Tempolimit.
Die mittlere
NO-Konzentration lag um ca. 43%
unter der Zeit ohne Tempolimit.Auch die Spitzenwerte der Belastungen waren
während der Tempobeschränkung deutlich niedriger.
Die Anzahl der Fahrzeuge war während den Vergkeichsmessungen praktisch
unverändert, sodaß die Verringerung der NOx-Konzentration ausschließlich auf
die Tempobeschränkung zurückgeführt werden kann.
Einfluß eines Tempolimits auf die Lärmbelastung:
In einer Entfernnung von 200 m von der Inntalautobahn wurde ohne
Tempolimit ein mittlerer Schallpegel von 46,4dB gemessen, die
Beschränkung auf 100 km/h brachte eine Reduktion auf 41,3dB (
Rückgang um 5,1dB
).
Zum Verständnis: Die Schallstärke wird im logarihmischen Maßstab in der Einheit
Dezibel (dB) angegeben. Eine Verdoppelung der Schallstärke erhöht
die Lautstärke um 3 dB.
Zitate entnommen aus:
"Forschungsbericht über die Messungen von
Luftschadstoffen und Schall im Inntal zwischen Rosenheim und Kiefersfelden"
von Dr. Roland Schönauer und Prof. Armin Weis LMU München. (Juni 1998)