Presseaussendung vom 26.7.2001 | Aktuelles / Termine |
EU-Kommission: Keine Reduzierung der Ökopunkte! |
VCÖ: Entscheidung der EU-Kommission ist Schlag ins Gesicht der transitgeplagten Bevölkerung |
Wien (VCÖ) - Die Entscheidung der EU-Kommission, die Transitfahrten im heurigen Jahr nicht zu reduzieren, wird vom VCÖ als „Schlag ins Gesicht der transitgeplagten Bevölkerung“ kritisiert. Der VCÖ drängt jetzt auf eine frühere Einführung der österreichweiten Lkw-Maut, damit so der Güterverkehr verstärkt von der Straße auf die Schiene verlagert wird.
„Die gestrige Entscheidung der EU-Kommission ist ein Rückschlag im Bemühen, den steigenden Lkw-Güterverkehr einzubremsen“, bedauert VCÖ-Sprecher Mag. Christian Gratzer. Dank der Verringerung der Ökopunkte im 1. Halbjahr sind die Lkw-Transitfahrten immerhin um sechs Prozent zurückgegangen, die Bahn verzeichnete gleichzeitig ein Plus von fast 20 Prozent.
Der VCÖ sieht im Beschluss der EU-Kommission nicht nur einen Widerspruch zum EuGH-Urteil vom 23. Februar (Entscheidung für die Reduktion der Ökopunkte), sondern auch zu den in der vergangenen Woche präsentierten politischen Leitlinien zur zukünftigen EU-Verkehrspolitik. Die EU spricht sich darin unter anderem für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene aus.
Der VCÖ schlägt vor, dass jetzt die Maut auf der Brennerautobahn erhöht und die Mautstrecke ausgedehnt wird. Sinnvoll ist eine Erweiterung auf die Inntalautobahn. Immerhin verkehren auf der A12 bei Vomp um rund 70 % mehr Lkw als am Brenner. Zudem drängt der VCÖ, die österreichweite Lkw-Maut vor dem jetzt geplanten Termin – Mitte des Jahres 2003 – einzuführen. „Die Lkw-Maut ist ein wirksames Instrument, um den Lkw-Güterverkehr zu verringern. Es ist höchte Zeit, dass nicht mehr die Interessen der Frächterlobby, sondern die Interessen der Bevölkerung vertreten werden. Nicht nur in Brüssel, sondern auch in Wien“, fordert VCÖ-Sprecher Gratzer.
Zusätzlich sollte Österreich in Brüssel darauf drängen, dass im EU-Weißbuch Verkehr die Möglichkeit einer Bemautung des gesamten Straßennetzes vorgesehen wird. Derzeit ist nur eine Bemautung des hochrangigen Straßennetzes vorgesehen, wodurch eine Verlagerung des Lkw-Güterverkehrs auf die mautfreien Strecken droht.
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