Nach Zeitungsberichten steht für eine Umfahrungsstraße Sillian auf längere Sicht kein Geld zur Verfügung. In dieser Situation sollte man sich daran erinnern, dass schon lange eine Umfahrungsmöglichkeit Sillians im Süden besteht: die Eisenbahn. Seit der Elektrifizierung der Strecke weiß immerhin ein italienischer Auto(!)-Konzern, wie er täglich hunderte von Fahrzeugen ohne Belastung der Ortsdurchfahrten durch Drau- und Pustertal befördern kann.

Wenn derzeit beim Straßenbau gespart werden muss, so ist das eine gute Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, wie die Sillianer Bevölkerung auf sinnvollere Art von überflüssigen Transit-LKWs entlastet werden kann: Schon 1998 wurde vom Verkehrsministerium in Zusammenarbeit mit ÖBB und regionalen Gruppen eine rollende Landstraße zwischen Spittal und Franzensfeste geplant ( Integriertes Gesamtverkehrskonzept Osttirol und Oberkärnten ). Das Projekt kam nicht zustande, weil die damalige Tiroler Landesregierung die notwendigen Verkehrsbeschränkungen nicht erließ. Diese Entscheidung könnte man bei den heutigen finanziellen Rahmenbedingungen sicher neu überdenken, um den Sillianern schnell zu helfen.
Martin Knoch 1.8.2000