Es stimmt äußerst bedenklich, dass manche Politiker im Bezirk - offenbar unter dem Eindruck von Versprechen von Wirtschaftsförderungen und aufgrund der Vorgaukelung eines Touristenstromes aus Oberitalien - diese perverserweise aus dem Hauptsitz des ständigen Sekretariats der Alpenkonvention , nämlich Innsbruck, kommenden Bestrebungen, Osttirol eine neue Transitroute unterzujubeln, unterstützen.

Man kann nur hoffen, dass diese Bezirks- und Kommunalpolitiker noch rechtzeitig erkennen, welches Kuckucks-Ei man den Osttirolern unterschieben will.

Der Regionalassessor des Veneto, Floriano Pra, einer der Hauptbetreiber des Weiterbaus der Alemagna , hat in einer italienischen Zeitung bereits seiner Freude Ausdruck gegeben, - unter dem Deckmantel von Interreg - die 'Alemagna' doch noch weiterbauen zu können, nicht notwendigerweise als Autobahn, aber als ebenfalls leistungsfähige Schnellstraße, und dass sich im Bereich Lienz - im Gegensatz zur bisherigen Ablehnung solcher Projekte - ein Gesinnungswandel abzeichne.

Es ist auffällig, dass knapp nach dem Treffen von Tiroler ÖVP-Spitzenpolitikern mit Politikern aus dem Veneto, darunter mit Floriano Pra, im Rahmen von Interreg in Pieve di Cadore diese Transittunnel-Ambitionen des Veneto - entgegen den Verpflichtungen aus der Alpenkonvention und trotz der hochgefährlichen Wirkung für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Tourismus in Osttirol - plötzlich auch den Geschmack von manchen Tiroler Landes- und Bezirks-Politikern gefunden haben.

Angesichts der katastrofalen Niederlagen der österreichischen Verhandler bei den Transitverhandlungen mit der EU (siehe gestrige Abstimmungs- Niederlage im EU-Parlament ) wäre es pervers, der EU eine weitere leistungsfähige Transitroute - diesmal über Osttirol - zur Verfügung zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Arge Stop Transit
Bereich Kärnten, Ost- und Südtirol
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