Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut | Aktuelles / Termine |
Babylon 2000 | Bruneck, am 08.03.02 |
Am Donnerstag 14.3.2002 wird in Bruneck das Pustertalerstraße-Projekt vorgestellt.
Was den Verkehr angeht, stößt man hier zu Lande von einem Widerspruch auf den anderen; einige Beispiele:Wer von Bruneck kommend nach Mühlbach einfahren will, findet sich vor häufig geschlossenen Bahnschranken wieder - wie vor hundert Jahren. Ist eine kurze Bahnunterführung zur Umgehung der Schranken zuviel verlangt? Für wen wurde die Umfahrung gebaut? Wer hat in Welsberg die umweltzerstörende Maximalvariante durchgesetzt? Bei Vorhandensein einer viel schonenderen Alternative!
Sollen wir am besten keinem Politiker mehr ein Wort glauben und bei den nächsten Wahlen endlich die schon längst fällige Quittung geben, bzw. die wenigen in allen Parteien anzutreffenden ehrlichen Politiker massiv unterstützen? Müssen wir für unser Lebensrecht mit einem völlig neuen Wahlverhalten drohen? Wann denn, wenn nicht jetzt, wo es um unseren Lebensraum und unser wirtschaftliches Überleben geht - falls nicht schon alles zu spät ist!?
Originalton Luis Durnwalder bei der SVP-Bezirksversammlung in Pfalzen: “Wir werden die Verkehrs- und Transportprobleme im Pustertal nur mit dem Zug lösen können; da müssen wir einfach ehrlich sein .” Da schau her! Heißt “ehrlich sein” neuerdings, dass man das Gegenteil von dem tut, was man sagt oder ist “Zug” (oder “Schiene”) die neueste Bezeichnung für Straße!? Ist das die berühmte babylonische Sprachverwirrung - oder noch Schlimmeres?
Mit einiger Wahrscheinlichkeit meint der Landeshauptmann: “Lassen wir sie ruhig von der Eisenbahn und der Alemagna reden; in der Zwischenzeit bauen wir die E-66 !”
Verzichtet man vor den sogenannten großen Wirtschaftsmächten bereitwillig auf die gewohnte Durchsetzungsfähigkeit? Ist man nur den Schwachen gegenüber stark und vor den Starken jämmerlich schwach? Ist die Landesregierung nicht fähig oder willens, unser Grundrecht auf Gesundheit und Lebensqualität zu garantieren?
Was tun die Herren Michl Ebner und Reinhold Messner gegen diese Bedrohungen? Ist man auch in Brüssel aus Feigheit drauf und dran, die eigene Bevölkerung zu verschachern?
Ist Vogel-Strauß-Politik alles, wozu unsere hoch bezahlten Mandatare fähig sind? Oder wissen sie es wirklich nicht besser?
Im Vergleich zur E-66 ist das Alemagna-Monsterprojek t ein unbedeutender Wurmfortsatz von einigen hundert Kilometern Länge. Die E-66 hingegen sammelt den Verkehr im Osten auf einigen Tausend Kilometern Streckenlänge, um ihn durchs Pustertal und via Brenner-Autobahn in Richtung Norditalien und Spanien zu pressen und umgekehrt!
Die verbreitete Politikermasche, angesichts dieser Aussichten die Begriffslahmen oder Ahnungslosen zu spielen, kann nur mit Verrat beschrieben werden - oder bestenfalls mit Unfähigkeit und Verantwortungslosigkeit in dieser wesentlichen Thematik.
Walter Harpf – Dr. Carlo Sansone - Bruneckmailto:walter.harpf@dnet.it | Aktuelles / Termine |