Die Umweltschutzgruppe Vintl war wegen fehlender Mitarbeiter nahe daran aufgelöst zu werden. Das Thema Ausbau der Pustertaler Straße hat aber einige frühere Ausschussmitglieder aufgerüttelt, so dass die Umweltschutzgruppe nun wieder in ihrer alten Stärke funktioniert.

Nachdem die Pläne für den Straßenausbau kurz vor Weihnachten 2003 auf dem Tisch lagen, dachten wir, dass die Landesregierung mit sich reden ließe, was den Trassenverlauf der Straße im Bereich Untervintl betrifft – so wurde es den Leuten bei der Vorstellung der Siegerprojekte ja auch immer wieder signalisiert.

Landesrat Mussner hat aber bei einer Aussprache am Aschermittwoch in Bruneck unmissverständlich bekräftigt, dass er an der Trassenführung der Siegerprojekte festhält.

Die Umweltschutzgruppe Vintl protestiert entschieden gegen diese Vorgangsweise.

Ein Großteil der Bevölkerung von Untervintl ist mit dem ausgewählten Projekt von Ing. Mayr nicht einverstanden, weil

• Vintl schon eine Umfahrung hat und wir folglich nicht eine Umfahrung zur Umfahrung brauchen,
• durch die ausgewählte Trassenführung einige Hektar wertvollsten Kulturgrundes, von dem Vintl nicht mehr viel hat, vergeudet werden,
• mehr Verkehr mehr Schadstoffausstoß bewirkt,
• durch diese Trassenführung eine Unterführung oder eine Überführung der Bahn notwendig wird. Eine Unterführung wäre sehr problematisch, da die Straße unter dem Niveau der Rienz und unter dem Grundwasserspiegel zu liegen käme. Eine Überführung wäre eine landschaftliche Katastrophe.
• durch diese Trassenführung ein Großteil des Dorfes dem Lärm der Straße ausgesetzt wird – Lärmschutzwände können auch nicht alles verhindern,
• sich durch diese Trassenführung die Lebensqualität eines Großteils des Dorfes verschlechtert.

Die Umweltschutzgruppe fordert daher von der Landesregierung,

• dass der gesamte Wettbewerb überdacht wird, dass ein Gesamtkonzept für die Verkehrsbewältigung im Pustertal erstellt wird, in welchem der gesamte Personennahverkehr mit Bus und Bahn geplant wird. Vielleicht bräuchte es dann keine so gewaltigen Ausbaupläne für die Pustertaler Straße mehr,
• dass die Bevölkerung von Untervintl mitentscheiden kann, was in Untervintl gebaut wird,
• dass auch die Studie von Ing. Theil, der einen Ausbau der bestehenden Trasse mit einer teilweisen Unterflurführung der Straße vorsieht, weiterentwickelt und in die Entscheidungsfindung miteinbezogen werden kann.

Die Umweltschutzgruppe fordert die Gemeindeverwaltung von Vintl auf, sich hinter die Wünsche der Bevölkerung von Obervintl und Untervintl zu stellen und die Bedenken und Befürchtungen der Bevölkerung ernst zu nehmen.

Sollten alle Wünsche und Proteste zu keinem Erfolg führen, dann bleibt uns nur die Möglichkeit, bei den nächsten Wahlen die Konsequenzen zu ziehen.