Stellungnahme zum geplanten Nachtfahrverbot auf der Inntalautobahn zwischen Hall und Wörgl | Aktuelles / Termine |
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ARGE Stop Transit
Frauen gegen Transit Kulturinitiative Gegenverkehr Verein Lebenswertes Pustertal Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol |
gemeinsame Kontaktadresse: Postfach 166A-9900 Lienz |
An die
Tiroler Landesregierung zu Hd. Herrn Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner Landhaus 6010 Innsbruck |
Lienz, 12.8.2002 |
LKW - Nachtfahrverbot in ganz Tirol! |
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,
mit der ständigen Zunahme des Schwerverkehrs auf Tirols Straßen steigen auch die Luftschadstoffwerte immer weiter an. Wie verschiedenen Medien und auch der Homepage der Tiroler Landesregierung zu entnehmen ist, hat die Tiroler Landesregierung die Absicht, wegen der Überschreitung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte im Winterhalbjahr ein Nachtfahrverbot für den schweren Güterverkehr zu verordnen, allerdings nur auf der Inntal-Autobahn A 12 zwischen Wörgl und Hall.
Sollte dieses beabsichtigte Nachtfahrverbot tatsächlich nur auf diese angegebene Strecke beschränkt bleiben, wird ein massiver Ausweichverkehr über den Bezirk Lienz erfolgen. Solche Schwerverkehrszunahmen waren bislang schon bei anderen Beschränkungen (z.B. Tauerntunnelsperre Sommer 2000) zu registrieren. Im o.a. Falle aber würde diese Zunahme in einem auch für Osttirol besonders kritischen Zeitraum erfolgen.
Gerade im Winterhalbjahr gibt es jetzt schon im Lienzer Talbecken durch häufige und oft langdauernde Inversionswetterlagen besonders hohe Luftschadstoffwerte: die Stickstoffdioxidwerte reichen dann an jene von Vomp heran; die gemessenen Staubwerte waren im vergangenen Winter regelmäßig die höchsten in Tirol; im Dezember 2001 z.B. gab es in Lienz an 25 Tagen Grenzwertüberschreitungen, im Jänner 2002 an 20 Tagen; eine Statuserhebung steht übrigens bislang noch aus.
Detaillierte Schwerverkehrserhebungen in Lienz haben zudem gezeigt, dass in den letzten Jahren gerade in den Nachtstunden die Zunahme auswärtiger Schwerfahrzeuge besonders stark ist.
Schon jetzt ist die Lebensqualität der Osttiroler Bevölkerung durch Luftschadstoffe, Lärm und Unfallgefahren aus dem Güterschwerverkehr auf der Straße massiv beeinträchtigt. Derzeit besteht ja im Bezirk Lienz keine wirksame Fahrbeschränkung zum Schutz der Bevölkerung.
Aufgrund der für die Osttiroler Bevölkerung vorauszusehenden Konsequenzen, die ein allein auf ein Inntalautobahn-Teilstück beschränktes Nachtfahrverbot mit sich bringen würde, ersuchen wir Sie, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, dringend, das Nachtfahrverbot unbedingt auf ganz Tirol auszudehnen. Was für das Inntal gut ist, muss auch für das Isel- und Drautal recht sein. Osttirols Bevölkerung darf nicht schlechter gestellt sein als andere Menschen in unserem Land.
Am 25.11.1993 lehnte die ÖVP im Tiroler Landtag den gemeinsamen Antrag aller anderen Parteien für ein Nachtfahrverbot zum Schutz der Bürger ab, und sprach von einer Nachdenkpause. Diese hat nun nahezu neun Jahre gedauert – in denen Jahr für Jahr immer mehr Lärm und Abgase freigesetzt werden.
Wir können nicht glauben, dass der Tiroler Landesregierung ungehemmte Billigtransporte transnationaler Konzerne wichtiger wären als Nachtruhe, ungiftige Atemluft und intakter Lebensraum der eigenen Bevölkerung.
In diesem Sinne ersuchen wir nochmals dringend das Land Tirol, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und ein ganzjähriges Nachtfahrverbot für den schweren Güterverkehr in ganz Tirol zu verordnen.
In Erwartung Ihrer Antwort zeichnen mit freundlichen Grüßen
ARGE Stop Transit
Frauen gegen Transit
Kulturinitiative Gegenverkehr
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