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Plattform Pro Pusteral |
Ausbauprogramm Pustertaler Bahn |
Die Plattform Pro Pustertal freut sich über die kürzlich vorgestellten Ausbaumaßnahmen an der Pustertaler Bahnlinie und begrüßt die Modernisierung der Bahnhöfe, den Ausbau der Kreuzungsstellen, die ersten Umsetzungsschritte beim Mobilitätszentrum in Bruneck und den baldigen Einsatz neuen Rollmaterials mit Verdichtung des Fahrplans. Damit werden endlich entscheidende Schritte für einen attraktiven regionalen Bahnverkehr gesetzt, so wie ihn die PPP, aber auch schon viele Initiativen vor ihr, bereits seit den 80er Jahren, gefordert haben. Was auch noch vor 10 Jahren von maßgeblicher Seite eher belächelt wurde, geht nun in die Umsetzung. Damit hat sich die Hartnäckigkeit vieler umwelt- und verkehrsbewegter Pustertalerinnen und Pustertaler auf jeden Fall gelohnt. Wir hoffen, dass neben den Bauten auch alle übrigen notwendigen Maßnahmen zur Attraktivierung des Bahn- und Busverkehrs im Pustertal getroffen werden, dass das Ausbauprogramm wie angekündigt auch in den nächsten Jahren konsequent fortgeführt wird und dass vor allem für die Riggertalschleife zügig eine Lösung gefunden und umgesetzt wird, da erst mit dieser die Pustertaler Bahn ihr volles Potenzial entfalten können wird. Auch die künftigen Erfordernisse des Güterverkehrs auf der Pustertaler Bahn sollen nicht außer Acht gelassen werden. Von einer wirklich konsequenten und stimmigen Verkehrs- und Mobiliätspolitik sind wir allerdings nach wie vor weit entfernt. Während auf der Bahn jetzt überfällige Attraktivierungsschritte eingeleitet werden, wird gleichzeitig weiter massiv in die Steigerung des motorisierten Verkehrs auf der Pustertaler Straße investiert. Wir erinnern daran, dass mit den Großumfahrungen von Bruneck, Mühlbach, Welsberg und Niederdorf sowie dem Autobahnzubringer bereits ein Viertel der Pustertaler Straße durch Neubauabschnitte ersetzt worden ist, die die Eigenschaften einer großen Durchzugsstraße aufweisen. Die vorgesehene Gadertaler Ausfahrt allein kostet mit ca. 40 Millionen Euro so viel wie das angekündigte Ausbau-Paket auf der Bahnlinie. In Vintl ist mit ca. 5,5 km die bisher längste "Umfahrung" vorgesehen, die das Unterpustertal definitiv dem Verkehr ausliefern wird. Für die Umfahrung St. Georgen zirkulieren Projekte in der Größenordnung von 60 Millionen Euro. Keines dieser Projekte steht in einem vertretbaren Verhältnis zu den zu lösenden Verkehrsproblemen. Was sie bewirken, ist vor allem eine Beschleunigung und Attraktivierung des Straßenverkehrs und damit eine weitere, massive Zunahme des Auto- und LKW-Verkehrs im Raum Bruneck und im gesamten Tal. Damit kann auch bei positivster Entwicklung der Fahrgastzahlen auf der Bahn die Gesamtsituation nicht verbessert werden. Wir fordern die Landesregierung auf, das Richtige zu tun und das Falsche bleiben zu lassen: volles Engagement für die Bahn und endlich ein tief greifendes Umdenken im Straßenbau, nicht zuletzt wegen der globalen Lage mit Klimaerwärmung und explodierenden Ölpreisen, die eigentlich auch die letzten Betonköpfe davon überzeugen sollte, dass unser Verkehrssystem so nicht weitergeführt werden kann. Bruneck, 12.05.2008 Hanspeter Niederkofler |
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