Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol Postfach 166 A-9900 Lienz Rückblick 2000 Aktuelles / Termine
Schwerverkehr - Luftschadstoffe - Straßenbau

Bringschuld

Die Fakten sind klar: Seit Jahren zunehmender Schwerverkehr durch Osttirol . Immer weitere Straßenbauten im Drau- und Pustertal . Geplante Schwerverkehrsabgabe auf der Drautalbundesstraße "wegverhandelt". Im Winter über Wochen regelmäßige Grenzwertüberschreitung für Luftschadstoffe im Lienzer Talboden , im Sommer die höchsten Ozonwerte des Tiroler Siedlungsraumes.

Was muss noch alles geschehen, damit auch Mandatare Problemerkenntnis gewinnen? Vorderhand verlangen sie noch zusätzlichen Straßenausbau.

Es wird immer schwerer begreiflich, warum der Bürger immense Kosten für endlosen Straßenausbau zahlen muss (Österreich hat jetzt schon ein weit überdimensioniertes Straßennetz und exorbitante Straßenbauschulden), um damit die Billigfuhren transnationaler Konzerne und den Profit von Transportcliquen zu unterstützen, - und dazu noch die Schädigung seiner Lebensgrundlagen ertragen soll.

Reste von politischer Glaubwürdigkeit wären vorhanden, wenn wenigstens einige grundlegende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung durchgeführt worden wären.

Am 25.11.1993 lehnte die ÖVP im Tiroler Landtag den gemeinsamen Antrag aller anderen Parteien für ein Nachtfahrverbot zum Schutz der Bürger ab und sprach von einer Nachdenkpause. Ergebnis diese achtjährigen Nachdenkpause: Mehr Schwerverkehr denn je, schlechtere Luft denn je. Auch die Schwerverkehrssabgabe(ein erster Schritt zu Kostenwahrheit) wurde über viele Jahre hinaus verschoben.

Die Industriellenvereinigung verlangt bereits eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Sogar die EU hätte Verständnis für Nachtfahrverbote zum Schutze der Bürger.

Es ist hoch an der Zeit für Tirols Politik, endlich ihre Hausaufgaben zum Schutze der Wähler zu machen und jene Maßnahmen zu treffen, die wirklich im eigenen Wirkungsbereich möglich wären – ohne Ausrede auf andere. Ungestörte Nachtruhe ist ein Grundbedürfnis der Bevölkerung; ungefährliche Atemluft darf keine wetterabhängige Zufälligkeit sein, sondern stellt eine Bringschuld unserer Politiker an uns Bürger dar.

eMail: schutzverein.osttirol@utanet.at Rückblick 2000 Aktuelles / Termine