Italien besteht auf unbegrenztem Transitverkehr – Südtirol schaut zu | Aktuelles / Termine |
TRANSITINITIATIVE SÜDTIROL – SUDTIROLO | 6.2.2003 |
Offener Brief an Südtirols Handwerkerinnen und Handwerker |
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Liebe Handwerkerinnen und Handwerker, wir von der Transitinitiative Südtirol - Sudtirolo haben uns zusammengeschlossen, um etwas gegen den ausufernden Transitverkehr und die Belastungen durch den Verkehr im allgemeinen zu unternehmen. Wir wollen es nicht mehr länger hinnehmen, dass wir systematisch vergiftet werden, dass unsere Kinder und wir erkranken und dass 100 bis 200 Südtirolerinnen und Südtiroler jährlich an den Auswirkungen des Verkehrs sterben. Wir halten es für grundfalsch, wenn nun versucht wird, unsere Tätigkeit als Angriff auf die Wirtschaft darzustellen. Exponenten Ihres Verbandes glauben, uns bekämpfen zu müssen und stellen sich in der Öffentlichkeit sogar als Verfechter einer uneingeschränkten Liberalisierung des Transitverkehrs dar. Dabei sind wir Transitgegner die natürlichen Verbündeten der klein- und mittelständisch strukturierten Regionalwirtschaft. Denn hinter der mächtigen Transportlobby und dem Ruf nach schrankenloser Liberalisierung steckt die Erdölwirtschaft, die Großindustrie, die internationale Bauwirtschaft und weltweit fließendes Großkapital. Wenn nun sogar Kriege angezettelt werden, um den Einfluss dieser Lobbies zu sichern, können Sie sich vorstellen, wie viel Rücksicht diese Interessengruppen auf Klein- und Mittelunternehmen nehmen. Im Transportwesen kann man erkennen, wie hart es die Kleinen haben, im Wettbewerb zu bestehen. Wenn sie jetzt auch noch mit Billiglohnländern in Konkurrenz treten müssen, wird es noch enger. Schuld an dieser Entwicklung ist die durch unsere Steuerleistung unterstützte systematische Verbilligung des Straßen-Transports, der auch dazu führt, dass unser Wirtschaftssystem immer arbeitsteiliger wird, ohne dass Mehrwert entsteht. Heute ist es billiger einen Tisch von Litauen nach Bozen transportieren zu lassen, als ihn hier herzustellen. Es zahlt sich auch nicht mehr aus, unser Holz zu verwenden, und dass die Schweine für den Südtiroler Speck in Holland aufgezogen werden, ist schon ganz normal geworden. Absurd: Das Transportvolumen steigt stark, während die Wirtschaft stagniert. Es würde den Rahmen dieses Schreibens sprengen, diese Debatte hier weiter zu vertiefen. Wir würden sie aber gerne mit Ihnen führen. Denn wir kommen angesichts des Transitwahnsinns zum Schluss, dass mit unserem ganzen Wirtschaftssystem etwas nicht mehr stimmt und dass diese Entwicklung letztendlich auch für Ihre Existenz bedrohlich werden könnte. Bitte laden Sie uns zu Ihren Versammlungen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene ein, damit wir unsere Argumente auf konstruktive Art und Weise austauschen können. Auf angeregte Debatten im Sinne unserer gemeinsamen guten Zukunft freut sich
Ihre Transitinitiative Südtirol – Sudtirolo
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