Die Autolobby versucht Maßnahmen gegen die krankmachenden Dieselabgase zu
verhindern. Dabei verursachen die Rußpartikel der Dieselabgase mehr als 2.400
Todesfälle pro Jahr!
Die Zahl der Dieselautos in Österreich ist explosionsartig gestiegen. Im Jahr
1990 gab es rund 400.000 Diesel-Pkw, heute sind es mehr als 1,8 Millionen! Die
Politik hat durch steuerliche Begünstigungen den Dieselboom verursacht. Mit
katastrophalen Folgen für die Gesundheit der Menschen. Dieselabgase enthalten
große Mengen von Rußpartikeln. Da die Partikel sehr klein sind, dringen sie bis
in die Lunge vor und können Atemwegserkrankungen und im schlimmsten Fall
Lungenkrebs auslösen.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO verursachen die Rußpartikel der
Dieselabgase in Österreich mehr als 2.400 Todesfälle! Jetzt ist endlich
geplant, dass neue Dieselwagen ohne Partikelfilter höher besteuert werden. Die
Autolobby läuft dagegen Sturm. Dabei braucht es deutlich stärkere Maßnahmen, um
zu verhindern, dass noch mehr Menschen wegen der Rußpartikeln erkranken.
VCÖ: Gesundheit der Menschen muss Vorrang haben!
Die Daten der Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO sind alarmierend. Die
Partikel der Dieselabgase verursachen in Österreich mehr als 2.400 Todesfälle
im Jahr, rund 2.700 Fälle chronischer Bronchitis bei Erwachsenen, mehr als
20.000 Bronchitisfälle bei Kindern, 41.000 Asthmaanfälle bei Erwachsenen und
fast 15.000 Asthmaanfälle bei Kindern! Angesichts dieser Zahlen ist es
skandalös, dass die Autolobby noch immer die Schädlichkeit der Dieselabgase
verharmlost. Die Gesundheit der Menschen darf nicht den Interessen der
Autoindustrie geopfert werden!
Obwohl die Dieselabgase wegen der Rußpartikel und der höheren Stickoxide
gesundheitsschädlicher sind als die Abgase von Benzinmotoren, wird
Dieseltreibstoff deutlich niedriger besteuert als Benzin. Die Mineralölsteuer
auf Diesel ist um zehn Cent pro Liter niedriger als auf Benzin.
Österreich ist bei Treibstoffen der Diskonter der EU! Ein Liter Diesel ist in
Österreich um zehn Cent billiger als im EU-Durchschnitt (Stand Oktober 2004).
Sogar in Ungarn, Tschechien und in der Slowakei kostet Dieseltreibstoff mehr
als in Österreich!
Der Lkw-Verkehr wird durch die niedrige Besteuerung von Diesel gefördert. Die
Frächter freuen sich über billigen Sprit, immer mehr Menschen leiden unter dem
steigenden Lkw-Verkehr.
Verbrauch von Dieseltreibstoff steigt explosionsartig!
Der Verbrauch von Dieseltreibstoff hat sich von knapp 2,5 Milliarden Liter im
Jahr 1990 auf rund 6 Milliarden Liter im Jahr 2003 mehr als verdoppelt! Heute
verschmutzen die Verkehrsabgase unsere Luft mit rund 9.400 Tonnen Rußpartikel
im Jahr, das sind wie der Kontrollbericht des Umweltbundesamtes zeigt, um 3.000
Tonnen mehr als im Jahr 1990! Immer mehr Regionen Österreichs leiden unter der
verschmutzten Luft. Besonders schlecht ist die Situation in den Ballungsräumen,
wie etwa Graz, Linz und Wien.
Mehr Partikeln als in verrauchtem Lokal!
Schadstoffmessungen in Wien haben gezeigt, dass die Partikelbelastung im
Innenraum eines Autos, das im Stau steht, höher ist als in einem verrauchten
Lokal! Was das für Kinder oder für Personen mit Atemwegserkrankungen bedeutet,
kann auch jeder Nichtmediziner erahnen. Ärzte warnen, ebenso wie der VCÖ, seit
Jahren vor der enormen Schädlichkeit der Dieselabgase.
Diesel-Pkw emittieren zudem die dreifache Menge an Stickoxiden wie
vergleichbare Benziner. Stickoxide sind maßgeblich für die Bildung des
gesundheitsschädlichen bodennahen Ozons verantwortlich. An regelmäßige
Überschreitungen der Ozon-Grenzwerte haben sich viele gewöhnt. Während Kinder
im Sommer zur Mittagszeit nicht mehr im Freien spielen sollen, wehrt sich die
Autolobby gegen vernünftige Maßnahmen, um die gesundheitsschädlichen Abgase des
Autoverkehrs zu verringern.
Diesel-Fahrzeuge ohne Filter sollen nicht auf den Markt
Partikelfilter verringern den Rußpartikelausstoß um bis zu 99 Prozent. Einige
Automarken bieten Diesel-Pkw mit Rußpartikelfilter bereits seit einigen Jahren
serienmäßig an. Es ist technisch möglich, den Ausstoß von krebserregenden
Partikeln deutlich zu verringern. Dennoch setzt die Politik die
Schadstoffgrenzwerte derzeit so an, dass weiterhin Diesel-Pkw ohne
Partikelfilter auf den Markt kommen können. Der VCÖ setzt sich für strengere
Grenzwerte ein. Dieselfahrzeuge ohne Rußpartikelfilter sollen erst gar nicht
das Fließband verlassen. Der Druck auf die Autoindustrie muss erhöht werden.
VCÖ: Vorrang für die Gesundheit der Menschen!
Der VCÖ setzt sich dafür ein, dass der Verkehr in Österreich
gesundheitsverträglicher wird. Dafür ist es nötig, dass vorhandene steuerliche
Begünstigungen für Dieseltreibstoff abgeschafft werden. Zudem sollen stärkere
steuerliche Anreize für den Kauf von schadstoffärmeren Fahrzeugen gesetzt
werden.
Bus und Bahn verbessern – Radfahren fördern
Der Öffentliche Verkehr ist vor allem
in den ländlichen Regionen
noch stark zu
verbessern. Wenn überhaupt, verkehren Bus und Bahn viel zu selten. Die Politik
muss endlich in dringend nötige Verbesserungen beim Öffentlichen Verkehr
investieren. In Österreich ist jede 2. Autofahrt kürzer als fünf Kilometer.
Damit mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, muss die Politik die Bedingungen
für das Radfahren verbessern.
VCÖ-Forderungen
Steuerliche Begünstigungen für Dieselfahrzeuge abschaffen!
Derzeit wird Dieseltreibstoff niedriger besteuert als Benzin. Dieser Kniefall
vor der Frächterlobby hat in Österreich einen Dieselboom ausgelöst.
Strengere Abgasgrenzwerte
Die Grenzwerte hinken in Österreich weit hinter dem technischen Standard nach.
Der VCÖ setzt sich dafür ein, dass Diesel-Fahrzeuge ohne Partikelfilter erst
gar nicht mehr produziert werden.
Österreichs Politik muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Deshalb mehr
Kostenwahrheit im Güterverkehr, Ausbau der Regionalbahnen, um Güter stärker auf
die Schiene zu bringen.
Bus und Bahn verbessern!
Vor allem in den ländlichen Regionen ist der Öffentliche Verkehr noch stark zu
verbessern. Die Politik sollte statt in teure Prestigeprojekte in die
Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen investieren!
Bedingungen für das Gehen und Radfahren verbessern!
Der Lkw-Verkehr auf Bundes- und Landesstraßen nimmt stark zu, die Gefahren für
Radfahrende und Gehende steigen. Deshalb sind entlang von Freilandstraßen Geh-
und Radwege zu errichten.