VCÖ (Wien, 22. Oktober 2001) – Die derzeit sinkenden Treibstoffpreise sollten genutzt werden, um eine Energiesteuer auf Benzin, Diesel und Kerosin einzuführen. Derzeit wird in Österreich die umweltfreundlichere Bahn mit einer Energiesteuer belastet, während die Kraftstoffe des motorisierten Verkehrs von der Energiesteuer befreit sind. Der VCÖ schlägt vor, dass die Energiesteuer pro Liter für Diesel öS 1,25 und für Benzin 90 Groschen betragen soll.
Der Benzinpreismonitor des Wirtschaftsministeriums weist derzeit die niedrigsten Treibstoffpreise seit mehr als eineinhalb Jahren aus. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres sind die Treibstoffpreise um rund einen Schilling gesunken. Für einen Liter Diesel zahlt man heute um öS 1,54 weniger als vor einem Jahr. Das entspricht einem Preisrückgang von 14 Prozent.
CO2-Emissionen verschiedener Verkehrsmittel in Gramm je Personenkilometer:
„Diese Preissenkung gibt der Regierung den Spielraum, endlich eine Energiesteuer auf Treibstoffe einzuheben“, stellt Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut fest. Derzeit belasten Energiesteuern nur den privaten Strom- und Gasverbrauch, die Industrie und die Bahn. Der Straßenverkehr ist von der Energiesteuer ausgenommen.
„Von der umweltfreundlicheren Bahn wird eine Energiesteuer eingehoben, während Treibstoffe davon befreit sind. Das ist absurd“, betont VCÖ-Wissenschafter Rauh. Der VCÖ fordert daher die rasche Einführung der Energiesteuer auf Treibstoffe. Die Energie-steuer sollte für 1 Liter Diesel öS 1,25 betragen und für 1 Liter Benzin 90 Groschen.
Die Energiesteuer für Treibstoffe wäre ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wie umfangreiche Untersuchungen des VCÖ ergaben, stellen die CO2-Emissionen des Verkehrs in Österreich ein wachsendes Problem dar. Die Ergebnisse der VCÖ-Studie Klimafaktor Verkehr wurden in Wien präsentiert. Der VCÖ schlägt vor, die Einnahmen aus der Energiesteuer in der Höhe von rund 6 Milliarden Schilling pro Jahr für Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrsbereich zu verwenden.