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VCÖ-Initiative: Schweizer Lkw-Mautmodell in EU erlauben! | VCÖ-Presseaussendung vom 24.7.2003 |
VCÖ -Untersuchung: "Lkw-Maut nach Wegekostenrichtlinie deutlich niedriger als in der Schweiz!" |
VCÖ (Wien) – Der Vorschlag der EU-Kommission zu den künftigen Mauthöhen ist deutlich schlechter als das erfolgreiche Lkw-Mautmodell in der Schweiz. Der VCÖ hat berechnet, wie hoch die Maut nach der neuen EU-Wegekostenrichtlinie in Österreich sein darf. Ergebnis: Die Maut wird sogar in den „sensiblen Zonen“ niedriger sein, als in der Schweiz heute. In der Schweiz fließen zudem 66 Prozent der Maut-Einnahmen in den Bahnausbau. Der VCÖ fordert, dass auch in der EU Umwelt- und Gesundheitskosten in die Mauthöhe einberechnet wird. Eine Ausdehnung auf das gesamte Straßennetz soll erlaubt werden.
„Der Kommissionsentwurf zur EU-Wegekostenrichtlinie muss noch stark verbessert werden, wenn die EU ihr Ziel, den Güterverkehr stärker auf die Schiene zu bringen, erreichen möchte. Es fehlt vor allem die Einbeziehung der von den Lkw verursachten Umwelt- und Gesundheitskosten in die Mauthöhe. Zudem ist es aus ökonomischer Sicht nicht sinnvoll, dass nur die hochrangigen Straßen bemautet werden dürfen“, übt VCÖ-Experte DI Wolfgang Rauh Kritik am Kommissionsvorschlag.
Der VCÖ hat berechnet, wie hoch die Maut in Österreich nach Umsetzung der EU-Wegekosten-richtlinie sein dürfte. Ergebnis: Die Maut wird deutlich niedriger sein als sie schon heute in der Schweiz ist, auch bei Ausschöpfung des Aufschlags von 25 % in sensiblen Regionen. Die Schweiz wird mit 1. Jänner 2005 ihre Tarife nochmals heben. Ein 40- Tonnen Lkw wird dann in der Schweiz pro Kilometer um 87 Prozent mehr zahlen als in Ostösterreich und um 49 % mehr als im Alpengebiet. „Die Schweiz konnte das Wachstum des Lkw-Verkehrs bremsen. Die Schweiz investiert zwei Drittel der Mauteinnahmen in den Bahnausbau. Die EU aber erlaubt nur maximal 25 % der Einnahmen aus den sensiblen Regionen für die Verbesserung der Bahn zu verwenden“, kritisiert VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ warnt, dass der ohnedies niedrige Anteil der Bahn am Güterverkehr in der EU (derzeit 8 Prozent) bis 2010 weiter sinken wird.
Lkw-Kategorie / Mauthöhe derzeit / Erlaubte Mauthöhe neue EU-Wegekostenrichtlinie:
Lkw bis 7,5 t HzG: 8 Cent/km / 9 Cent/km
Lkw 7,5 bis 12 t HzG: 10 / 11
Lkw 12 bis 18 t HzG: 14 / 15
Lkw 18 bis 28 t HzG: 18 / 19
Lkw über 28 t HzG: 27 / 30
Lkw-Kategorie / Maximale Maut-höhe in sensiblen Zonen / Lkw-Maut in der Schweiz heute und in () ab 1.1. 2005*:
Lkw bis 7,5 t HzG: 11,25 / 9 (13)
Lkw 7,5 bis 12 t HzG: 13,75 / 13 (19)
Lkw 12 bis 18 t HzG: 18,75 / 20 (29)
Lkw 18 bis 28 t HzG: 23,75 / 31 (46)
Lkw über 28 t HzG: 37,50 / 38 (56)
* In der CH wird das gesamte Straßennetz bemautet, in der EU nur das
hochrangige Straßennetz.
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2003
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