Alles käuflich?

Bauernbund Tiwag Tigas

Unübersehbar, dass im Führungsgremium des Tiroler Bauernbundes auch LH van Staa und LH-Stellvertreter Eberle (Vorsitzender des Tiwag-Aufsichtsrates) wirken.

Nur so ist es zu erklären, dass ausgerechnet jenem Konzern das Wort geredet wird, der über seine Tochterfirma Tigas das Geschäft mit russischem Erdgas ständig ausweitet und mit diesem klimaschädlichen Brennstoff die heimische Biomassenutzung niederkonkurrenziert; damit wird vielen Bauern eine wesentliche Einkunftsquelle zerstört.

Nachhaltige regionale Wertschöpfung über Biomasse durch und für die bäuerliche Bevölkerung sollte viel eher ein Ziel von Bauernbundfunktionären sein als Profitmaximierung eines Stromkonzernes auf Kosten unserer unvermehrbaren Landschaft.

Wird es dem Ansehen des Bauernbundes und seiner Angehörigen in der übrigen Bevölkerung zuträglich sein, wenn zudem noch der Eindruck hervorgerufen wird, das Überstauen ganzer Täler sei durchaus akzeptabel, solange nur die Ablösebeträge hoch genug sind? Alles verkäuflich, alles käuflich?

Haben die Politfunktionäre des Bauernbundes mit ihren Kraftwerksaussagen nicht jenen einen Bärendienst erwiesen, die noch echte Bauern sind und auch bleiben wollen?

Dr. Wolfgang Retter, Lienz