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Presseaussendung der Bürgerliste Sexten 14.12.2011 |
Die Sextner Dolomiten AG setzt sich über alles hinweg! |
Karte von Sexten
Skigebiete: Nein zum Projekt Ried und Sexten-Sillian Bedrängtes Weltnaturerbe Dolomiten
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Auf der Gemeinderatssitzung vom 28. Dezember 2011 scheint erneut ein Ansuchen der Sextner Dolomiten AG auf, eine Verbindung der beiden Skigebiete "Helm" und "Rotwand" in den Bauleitplan der Gemeinde einzutragen. Dazu muss festgestellt werden, dass gegen die Eintragung einer solchen Verbindung in den Fachplan für Aufstiegsanlagen und Schipisten und dadurch von Amts wegen in den Bauleitplan der Gemeinde Sexten durch die Landesregierung ein Rekurs vor dem Verwaltungsgericht anhängig ist. Es dürfte wohl rechtlich sehr unwahrscheinlich sein, dass eine Behandlung oder gar eine Genehmigung eines Abänderungsprojektes seitens der Behörde möglich sein wird, während das normale Genehmigungsverfahren für das eingereichte Projekt noch im Gange ist. Wir erachten es auch als verantwortungsloses Handeln der Gemeindeverwaltung, wenn sie den Abschluss des noch laufenden Verfahrens nicht abwartet und der Entscheidung des Verwaltungsgerichtes vorgreift und sie zu beeinflussen versucht. Das nun eingereichte Abänderungsprojekt unterscheidet sich in forstlich-hydrogeologischer Hinsicht sehr wenig vom eingereichten Hauptprojekt. Die vorgeschlagene Verbindung der Schafalmpiste mit der Skipiste Helm - Sexten unterhalb des Negerdorfes stellt sicherlich eine Verbesserung gegenüber der ursprünglich geplanten Lösung dar. Das ist aber schon der einzige Lichtblick: Man erfährt vom Abänderungsprojekt nichts über die gewaltigen Erdbewegungen von über 150.000 m³, womit tiefgründig der natürliche Waldboden für immer zerstört wird, wie es das ursprüngliche Projekt vorsieht. Man lässt es weiterhin zu, das weitum schönste Balzgebiet des Birkhahns auf dem Hahnspiel- bzw. Stiergartenkamm durch den Bau der Bergstation für den Signaue- und den Schafalmlift kaputt zu machen. Man zerschneidet und zerstört weiterhin das bis heute geschlossene Waldgebiet zwischen dem Klammbach im Osten und dem Villgraterbach im Westen und das Biotop für das Auerwild und für das noch selten vorkommende Haselhuhn, und nicht zuletzt wird auch der für Sexten wertvollste Wintereinstand für das Schalenwild (Reh, Rotwild, und Gämsenwild) für immer unbrauchbar gemacht. Einen Ersatz bzw. eine Verbesserung eines beschädigten Biotops gibt es in der Praxis nicht, im Gegenteil, es kommt einer Ausschaltung bzw. starken Verminderung jeglicher Ruhestörung gleich. Die relativ zahlreichen im Bereich der zu errichtenden Skipiste unterhalb des Stiergartens befindlichen Hochmoore mit den seltenen Lebewesen und Feuchtgebieten werden natürlich durch den Bau der Skipisten und der Beschneiungsanlagen ganz besonders negativ beeinträchtigt. Geradezu unbegreiflich ist aber die Tatsache, dass sich noch heutzutage nach den Überschwemmungen und gewaltigen Unwettern in ganz Italien, welche nachweislich und vielfach durch naturwidrige Eingriffe und Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen und forstlichen Vegetation in den Einzugsgebieten der Bäche verursacht wurden, verantwortliche Bürger es wagen, Schutzwälder für kurzfristige und finanzielle Interessen so leichtsinnig zu opfern. Zudem nimmt man totale Geländeveränderungen vor, um Unmögliches möglich zu machen. Selbst die Gemeindeverwaltung von Sexten zeigt im derzeit noch herrschenden Ökonomie- und Wohlstandsrausch kein Verständnis für die Erhaltung einer einigermaßen intakten Natur und benutzt zur Unterstützung der Skilobby sogar gerne das "Naturerbe der Dolomiten" als Werbung für weitere Naturzerstörungen. Dass moderne Skipisten den 4- bis 6 fachen Oberflächenwasserabfluss gegenüber eines normalen Hochwaldes bewirken und damit auch gefährliches Geschiebe und Wildholz in Bewegung setzen können, dürfte wohl auch allen zuständigen Stellen bekannt sein. Keineswegs verschwiegen dürfen auch die Gefahren nicht, welche durch das Verlegen der Wasserrohre für die Beschneiungsanlage der neuen Skipiste unterhalb des Stiergartens entstehen werden. Bekanntlich muss eine zig- Kilometer lange Wasserleitung von der Bergstation der Helmbahn bis in den Bereich der geplanten Skianlagen unterhalb des Hahnspieles für die zukünftige Beschneiungsanlage errichtet werden. Diese Wasserleitung muss praktisch alle drei Einzugsgebiete der Wildbäche von Sexten überqueren, wobei unwillkürlich auch recht rutschanfällige und labile Hänge angeschnitten werden müssen, was zu ganz gefährlichen Rohrbrüchen für die Unterlieger führen kann. Man muss darauf hinweisen, dass allein in den letzten 10 Jahren in Südtirol derartige Rohrbrüche für Beregnungs- bzw. Beschneiungsanlagen vier größere Murgänge ausgelöst haben. Ein Murgang betraf bekanntlich die "Cianrosspiste" in St. Vigil, ein anderer die Katastrophe an der Vinschgerbahn mit 10 Todesopfern, deren Ursache erst vor Tagen bekannt gegeben wurde. Der geomorphologische Zustand von Sexten erfordert gerade in dieser Hinsicht größte Aufmerksamkeit, weil die langen Zuleitungen zur eigentlichen Beschneiungsanlage wie vergrabene Minen anzusehen sind. "Für ein lebenswertes Sexten" |
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