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Alpenverein Südtirol Stellungnahme |
Skigebiete: Nein zum Projekt Ried und Sexten-Sillian |
Sexten-Sillian: Last minute - Verwüstungen Spuren des Klimawandels in den Dolomiten Alpenverein Sillian 2008 - |
Der Südtiroler Alpenverein hält die touristische Erschließung der Südtiroler Bergwelt durch Aufstiegsanlagen für abgeschlossen. Insbesondere neue Anlagen außerhalb bestehender Skigebiete sind abzulehnen. Deshalb müssen Endausbaugrenzen für skitechnische Erschließung eingehalten und unerschlossene Gebiete als Ruhezonen ausgewiesen werden. Dies wird klar durch die Grundsatzbeschlüsse des AVS dargelegt. Was die touristische Entwicklung im Land betrifft, so ist der AVS nicht generell gegen eine qualitative Aufwertung eines Gebietes - der Tourismus ist eine tragende Säule im Land. Bei allen Vorhaben soll aber in nachhaltiger Art und Weise die Besonderheit und Einzigartigkeit des betroffenen Gebietes in den Vordergrund gerückt und vor harter Verbauung noch unerschlossener Geländebereiche halt gemacht werden. Vor allem der Skisport als Massensport und Sport in hochalpinen und extraurbanen Lagen birgt viele naturschutzfachliche Gefahren, wie S chäden im Bergwald durch Rodungen und Erosion, Zerstörung von Biotopen und Habitaten, landschaftsästhetischer Einfluss, Veränderung des Wasserhaushaltes durch Beschneiung, hoher Energieaufwand bei der Präparation und Instandhaltung der Pisten (CO2-Problematik) und Veränderung der Bodenstruktur durch Planierungen und Pistenpräparierung um nur einige Auswirkungen zu nennen. Hinzuzuzählen ist noch das hohe Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr und die daraus resultierende schlechte Luftqualität. Die natürliche Lebensgrundlage Boden wird zudem durch die Infrastrukturen rund um Skigebiete durch Verbauung massiv in Anspruch genommen (Parkplätze, Pensionen, Hotels, Apres Ski-Lokale usw.). Aus diesem Grund und basierend auf den Grundsatzbeschlüssen des Alpenvereins Südtirol spricht sich das Referat für Natur und Umwelt im AVS klar gegen die Erschließung Ried am Kronplatz sowie die Zusammenschließung der Schigebiete von Sexten und Sillian aus. Es geht um die Bewahrung von kostbaren Naturräumen, welche nicht weiter ökonomischen Interessen geopfert werden dürfen. Zu Ried: der Anschluss des Schigebietes an das Eisenbahnnetz wird begrüßt, allerdings soll hierfür eine naturverträglichere Lösung gesucht werden, wie dies u.a. sogar die Kronplatz Seilbahn AG selbst mit einem Anschluss in Bruneck West vor langer Zeit in einer Studie vorgestellt hat (bei Schulzone mit bereits vorhandenem Parkareal). Gerade hier ergäben sich Synergieeffekte, welche für die Bevölkerung das ganze Jahr über nutzbar wären, auch durch die Nähe des neuen Mobilitätszentrums von Bruneck. Vorzüge, welche beim neu zu bauenden Bahnhof weitab von der Ortschaft in Percha nie gegeben sein werden. Warum deshalb nicht diese "alte" Lösung bevorzugt wird, ist für den AVS nicht nachvollziehbar. Es liegt deshalb der Schluss nahe, dass es nicht um eine Verknüpfung des Schigebietes zu einem öffentlichen Nahverkehrsnetz geht, sondern dass weiter reichende, rein ökonomische Privatinteressen den Hintergrund bilden. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Vorgangsweise der Seilbahn AG hingewiesen, welche jedem demokratischem Verständnis Hohn spricht. Zu Sexten - Sillian: Der AVS schließt sich hierbei der Stellungnahme der örtlichen Naturschutzverbände an, dass ein Zusammenschluss der beiden Schigebiete in dieses ökologisch sehr sensible und lawinentechnisch hochgefährdete Gebiet unterbleiben soll. Auch hier geht es wie in Ried um eine Ausweitung und klare Neuerschließung, welche in keiner Weise mit den Grundprinzipen einer nachhaltigen Entwicklung unserer kostbaren Bergregion zu vereinbaren ist. |
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