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Straßenausbau widerspricht Schuldenbremse: |
Straßenausbauten an der B100 im Drau- und Pustertal dienen nicht der Entlastung der Bevölkerung |
Straßenausbau für den Transitverkehr: Kurvenaufweitung für Begegnungsfall Sattelzug / Sattelzug Daneben die immer noch einspurige und wenig befahrene Bahnstrecke Lienz-Innichen. Eisenbahnzüge begegnen sich hier nicht. |
Die Bevölkerung im Drau- und Pustertal soll erfahren, wozu diese Ausbauten der Straßen im Drau und Pustertal in Wahrheit dienen, nämlich der Schaffung einer leistungsfähigen Ost-West-Transitroute. Zwecks Akzeptanz erfolgt dieser Ausbau meist unter dem Vorwand, die Bevölkerung vom bestehenden Durchzugsverkehr zu entlasten und Unfallstellen zu entschärfen. Zu diesen Ausbauprojekten zählt auch das jüngste Projekt einer Umfahrung von Mittewald im Osttiroler Pustertal. Im Zusammenhang mit dem bereits verwirklichten Projekt Nordumfahrung Abfaltersbach begründete die Tiroler Landesbaudirektion 1992 in einem Schreiben an das Wirtschaftsministerium den Ausbau der Straße im Drau und Pustertal so: "Die Drautalfurche stellt schon aus topographischen Gründen die erste, wichtigste Ost-West-Verbindung südlich des Alpenhauptkammes dar, sodass ein Ausbau nach den o.a. Grundsätzen vordringlich ist" (z.B. Beseitigung von Leistungsengpässen). Die B100 müsse das ganze Jahr über für LKW unbehindert befahrbar gemacht werden. DI Benno Bartl vom Wirtschaftsministeriums wies - wie auch schon Illetschko/Bautenministerium Anfang der 70er Jahre - in einem Gutachten darauf hin, dass auf der B100 von Lendorf (bei Spittal/Drau) bis zur Staatsgrenze der Regelquerschnitt B4 vorgesehen ist (Asphaltbreite:8,5 Meter, Fahrbahnbreite 7,50 Meter, Kronenbreite: 10,5 Meter). Im oberen Oberes Drautal wurde die bahnparallele Trassenführung im B4-Querschnitt damit begründet, die Straße später leichter in eine vierspurige Straße ausbauen zu können, als dies bei kleinräumigen ortsnahen Ortsumfahrungen der Fall wäre. Mit dem B4-Regelquerschnitt *(aber auch mit dem B8-Querschnitt der Umfahrung Mittewald)* werden die Bedingungen für Europastraßen (= laut Abkommenstitel "Hauptstraßen des internationalen Verkehrs") erfüllt. Obwohl Österreich das Europastraßen-Abkommen AGR nie genehmigt hat, geht die Straßenverwaltung davon aus, dass die Straße im Drau- und Pustertal eine Europastraße ist: eine Lastbeschränkung beim Neubau der Brücke in Arnbach wurde von der Behörde mit dem Argument abgelehnt, dass es der Straßenverwaltung nicht zumutbar sei, im Zuge einer Europastraße eine Brücke mit Lastbeschränkung zu bauen; eine Überbauung bei Aguntum wurde von der Behörde ebenfalls mit dem Argument beeinsprucht, dass es sich bei der Drautalstraße um eine Europastraße handle. Die entsprechende Europastraße E66 reicht von Shekesfehervar (Ungarn) über Heiligenkreuz, Klagenfurt, Lienz bis Franzensfeste. Die Drautalfurche soll (laut Illetschko) nicht nur dem Ost-West-Verbindung sondern auch als Querverbindung zwischen hochrangigen Nord-Süd-Achsen (Brenner, Tauernautobahn etc.) dienen. In einer Studie des Verkehrsministeriums wird ausdrücklich davor gewarnt, dass es nach einem Vollausbau der Straße im Drau- und Pustertal zu deutlichen Verlagerungen von Verkehr auf diese Strecke kommen werde. Die noch bestehenden Zeitnachteile dieser Strecke, die ohnehin schon für verschiedene Destinationen nördlich der Alpen und in Norditalien Kostenvorteile aufweise, würden durch den geplanten großräumigen Ausbau sukzessive abgebaut und die Strecke für den nationalen und internationalen Fernverkehr immer attraktiver. Die Gefahr des Ausweichverkehrs über die B100 werde noch durch die Mautfreiheit dieser Strecke gefördert. Doch das hindert manche Lokalpolitiker nicht, die letzten Transitbremsen zu beseitigen, indem sie z.B. eine Umfahrung für Lienz fordern. Die Alemagna-Befürworter im Veneto werden durch den leistungsfähigen Ausbau der Straße im Drau- und Pustertal geradezu herausgefordert, die Alemagna in Richtung Pustertal weiter zu bauen, wenn sie dort einen leistungsfähigen Anschlussstrecke nach Nord- und Nordosteuropa vorfinden. Presseaussendung derArge Stop Transit Bereich Kärnten, Ost- und Südtirol 29.11.2011 |
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