gegenverkehr Lienz | Aktuelles / Termine |
Presse-Aussendung der Arge Stop Transit, Bereich Kärnten, Ost- und Südtirol 1.7.2014 |
Plöckentunnel-Ambitionen von Köll und Co. |
Plöckentunnel = Transit |
Arge Stop Transit:
Was die Bürgerinitiativen schon längst vermutet hatten, geht es bei dem vom Matreier Bürgermeister Andreas Köll wieder aufgewärmten Projekt eines Plöckentunnels vorwiegend darum, den Verkehr auf der Felbertauernstraße und damit die stagnierenden Mauteinnahmen und die Gewinne der Felbertauernstraßen AG und der an ihrem Tropf hängenden Osttirol Invest AG zu erhöhen. Köll ist erst kürzlich wieder als Aufsichtsratsmitglied der AG bestätigt worden. Dass Köll und Co. als Folge des Baus eines Plöckentunnels mit deutlich mehr Durchzugsverkehr in Osttirol und im Bereich Kitzbühel rechnen, geht aus der in der gleichen Pressekonferenz betonten Notwendigkeit einer Umfahrung für Lienz und Kitzbühel hervor. Köll glaubt, die Kosten für den Tunnel in der Höhe von 80-100 Millionen Euro durch eine Straßengesellschaft a la Felbertauernstraße AG aufbringen zu können. Auf die extrem kostenintensiven Folgeinvestitionen, wie z.B. auf die Baukosten für die Nordrampe zum Tunnel (ca. 30 Millionen Euro), dem unvermeidlichen Bau einer Umfahrung für Kötschach-Mauthen und dem Ausbau des Gailbergs sowie den Umfahrungen für Lienz und Kitzbühel wird nur, wenn überhaupt, am Rande eingegangen. Für Köll, den Lienzer Vizebürgermeister Pargger & Co ist offenbar kein Thema, dass Lienz Luftsanierungsgebiet nach Immissionsschutzgesetz Luft (Stickstoffdioxid und Feinstaub) ist und dass durch den zu erwartenden Mehrverkehr auch die Luft im Lienzer Talboden, vor allem bei den häufigen Inversionslagen im Winter nicht besser, sondern deutlich schlechter werden würde. In seinem Statusbericht zur NO2-Belastung in Lienz verweist das Umweltbundesamt darauf, dass eine Umfahrung von Lienz keine Lösung für die Luftbelastung bringen würde:
Beim besonders gesundheitsgefährlichen Feinststaub PM2,5, der nicht nur den straßennahen Bereich betrifft, wurde im letzten Jahr an der Messstelle in Lienz (14,6 Mikrogramm/m3) höhere Belastungswerte gemessen als im Zentrum von Innsbruck (14,4 Mikrogramm/m3 Luft) und nur geringfügig niedrigere als im autobahnnahen Brixlegg (empfohlener Richtwert der Weltgesundheitsorganisation 10 Mikrogramm/m3) Dass durch einen Scheiteltunnel kein Transitverkehr angelockt würde, ist eine reine Beruhigungspille von Köll & Co, um die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erhöhen. Bei der Diskussionssendung "Streitkultur" von ORF Kärnten am 7.April 2014 bekräftigte der derzeitige Kärntner Landesstraßenbaureferent Gerhard Köfer, dass er trotz allfälliger Bemautung Transitverkehr durch diesen Tunnel nicht ausschließen könne und bestätigte damit die eindringlichen Warnungen seines Amtsvorgängers, dass auch durch den Scheiteltunnel eine neue Transitroute geschaffen werde (2). Ein Plöckentunnel in jeder Form ist wegen seiner transitanheizenden Wirkung kontraproduktiv, nicht nur wegen seiner negativen Auswirkungen (Lärm, Abgase) auf Umwelt, Gesundheit und der Lebensqualität der Osttiroler Bevölkerung (80 % der Bevölkerung leben in den hauptbetroffenen Tälern Lienzer Becken, Isel- und Pustertal) sondern kontraproduktiv auch hinsichtlich des beim Vordenkerprozess betonten Prinzips der Nachhaltigkeit für den Tourismus in Osttirol. Osttirol ist zu schade, um es den privatwirtschaftlichen Interessen der Felbertauernstraße AG und OIG und ihrer Repräsentanten zu opfern. (1) Umweltbundesamt: Statuserhebung betreffend NO2-Grenzwertüberschreitung in Lienz/Amlacherkreuzung (gem. Immissionsschutzgesetz Luft, BGBl. I 1997/115 i.d.g.F.) (2) siehe Protokolle der Landtagssitzungen von 2005 und 2010 |
Aktuelles / Termine |