Schwarzbuch Privatisierung

Wasser, Schulen, Krankenhäuser – Was opfern wird dem freien Markt?
Michel Reimon / Christian Felber

Brixen
Haus der Solidarität
Vintlerweg 22

Dienstag
16. 3. 2004
20:00

Christian Felber stellt sein Buch vor

Der Buchautor ist freier Journalist und Vorstandsmitglied sowie Experte für Pensionsfragen bei Attac-Österreich. In der anschließenden Diskussion steht er auch für Fragen zu diesem aktuellen Thema zur Verfügung.

Lienz
Dolomitenhotel
Dolomitenstr. 2

Mittwoch
17. 3. 2004
19:00

Mag. Christian Felber, geb. 1972 in Salzburg, studierte Spanisch und kombinierte Fächer (Politik, Soziologie, Psychologie) in Wien und Madrid. Lebt als freier Publizist und Autor in Wien. Artikel und Kommentare erscheinen in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften, darunter Salzburger Nachrichten, Standard, Falter, profil, Presse, Südwind, Furche. Co-/Autor von bisher fünf Büchern, darunter der Gedichtband „Von Fischen und Pfeilen“, „Die geheimen Spielregeln des Welthandels“ (Hrsg. Attac) und das „Schwarzbuch Privatisierung“. Christian Felber ist Gründungsmitglied und derzeit Pressesprecher von Attac Österreich.

Privatisierung oder der „Raub“ am Öffentlichen

Die Welt liegt im Privatisierungsfieber. Nicht nur staatliche Industriebetriebe werden verkauft, sondern auch Infrastrukturbetriebe, soziale Sicherungssysteme und öffentliche Dienstleistungen wie Trinkwasser, Strom, Gas, Eisenbahn, Post, Telekom, Schulen, Universitäten, Pensionen, Krankenhäuser und Krankenversicherung. In Österreich wird die Flüchtlingsbetreuung privatisiert, in den USA werden selbst Gefängnisse privat gemanagt.

Die Begründung für die globale Privatisierungswalze ist immer das gleiche. Der Staat sei ein schlechter Unternehmer, Private seien besser und billiger. Dieser Stehsatz hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht einmal bei Industriebetrieben stand. Dennoch wird weiter privatisiert und schlussverkauft. So richtig katastrophal wird die Privatisierungsbilanz in der Grundversorgung, den so genannten öffentlichen Dienstleistungen: Vom Trinkwasser bis zu den Pensionen, von der Energieversorgung bis zu den Eisenbahnen, von der Post bis zur Gesundheitsversorgung versagt der freie Markt in aller Regel, Private machen es schlechter und teurer. Das „Schwarzbuch Privatisierung“ berichtet über eine lange Liste von fehlgeschlagenen Privatisierungen und Liberalisierungen weltweit und in Österreich. Beobachtet wurden steigende Preise, Aufgabe der universalen Versorgung, sinkende Qualität, geringere Versorgungssicherheit, dramatische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Verlust von Demokratie und öffentlicher Kontrolle.

Täglich treffen aus aller Welt neue Nachrichten von Privatisierungsdesastern und Liberalisierungspleiten ein. Dennoch gilt das Motto „Weniger Staat, mehr Privat“ nahezu ungebrochen. Das Buch will eine Diskussion darüber anstoßen, welche Güter und Dienstleistungen öffentlich bleiben/sein sollten und wie öffentliche Unternehmen und Dienstleistungen verbessert werden können.

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