Presseaussendung vom 25.01.2002 | Petition für die Kostenwahrheit beim Schwerverkehr | Aktuelles / Termine |
VCÖ : Generalverkehrsplan würde Verkehr von Schiene auf die Straße verlagern. |
VCÖ (Wien) – Der heute vorgestellte Generalverkehrsplan würde die Verkehrsbelastung auf den Straßen enorm erhöhen und die Bedingungen für die Bahn verschlechtern, betont der VCÖ. Der VCÖ fordert eine Überarbeitung des Generalverkehrsplans. Die Prioritätensetzung bei den vorgesehenen Bahnprojekten sollte geändert werden. Für eine Bahnoffensive sollen auch Erträge aus der Lkw-Maut verwendet werden.
"Der vorliegende Generalverkehrsplan ist aus verkehrspolitischer und ökonomischer Sicht sanierungsbedürftig. Wird der Plan in der vorgestellten Form umgesetzt, dann drohen der Bevölkerung neue Verkehrslawinen und auch eine zusätzliche Steuerbelastung “, stellt Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut zum offiziell vorgestellten Generalverkehrsplan fest.
Der VCÖ-Experte Rauh, der beim Reformdialog den VCÖ vertrat, bemängelt, dass der Verkehrszuwachs durch die bevorstehende EU-Erweiterung zu wenig berücksichtigt wird. „Wir müssen in Österreich so rasch wie möglich die Bahnstrecken fit für die EU-Erweiterung machen. Ansonst bekommt Ostösterreich Transitprobleme wie wir sie heute am Brenner haben“, warnt Rauh. Die Bahnstrecke Wien – Graz muss rasch ausgebaut werden. Die Mittel dafür sollen auch aus der Lkw-Maut kommen.
Der VCÖ kritisiert auch das umfangreiche Straßenbauprogramm , das im Generalverkehrsplan vorgesehen ist. „Dort, wo normale Bundesstraßen ausreichen, sind Autobahnen geplant. Weder die derzeitige noch die zukünftige Verkehrsstärke macht beispielsweise den Bau der A5 nötig“, betont VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ weist darauf hin, dass Österreich gemessen an der Einwohnerzahl schon heute ein um 60% längeres Autobahnnetz hat als der EU-Durchschnitt .
Auch für die Verkehrsprobleme in den Ballungsräumen fehlen wirkungsvolle Maßnahmen. „Wir können die Probleme in den Ballungsräumen nur dann in den Griff bekommen, wenn wir den Verkehr effizienter abwickeln“, betont Rauh. Internationale Beispiele zeigen, dass dies wirksamer und billiger ist als der Straßenausbau .
Der VCÖ fordert zudem, dass die am Dienstag von der Regierung eingeleitete Ratifizierung des Kyoto-Klimaschutzprotokolls im Generalverkehrsplan berücksichtigt wird.
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