Presseaussendung vom 23.01.2002 | Petition für die Kostenwahrheit beim Schwerverkehr | Aktuelles / Termine |
VCÖ : Ratifizierung von Kyoto-Protokoll muss im Generalverkehrsplan berücksichtigt werden! |
VCÖ (Wien) – Die Regierung hat gestern mit der Ratifizierung des Kyoto-Abkommens einen wichtigen Schritt für den Klimaschutz gesetzt. Damit Österreich sein Klimaziel erreicht, sind jetzt besonders im Verkehrsbereich effizientere Maßnahmen nötig. Die CO2-Emissionen des Verkehrs sind in Österreich seit dem Jahr 1990 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Der VCÖ fordert daher einen stärkeren Bahnausbau und eine Energiesteuer auf Treibstoffe.
„Die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durch die Regierung gibt Hoffnung, dass Österreich seine Klimaziele doch noch erreicht. Das Bekenntnis zum Klimaschutz sollte sich jetzt in Form von konkreten Maßnahmen im Generalverkehrsplan wiederfinden. Denn ohne Maßnahmen im Verkehr verfehlt Österreich seine Klimaschutzziele“, betont Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.
Bis zum Zeitraum 2008/2012 hat Österreich seine Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Zeitraum 1990/1995 um 13 % zu verringern. Tatsächlich sind seit dem Jahr 1990 die Emissionen um 3 % gestiegen . Hauptverursacher des Anstiegs ist der Verkehr. Während die Kleinverbraucher ihre CO2-Emissionen um 2 % und die Industrie um 9 % senkten, haben die CO2-Emissionen des Verkehrs in Österreich seit 1990 um mehr als 30 % zugenommen.
Eine VCÖ-Studie zeigt, dass mit einem Maßnahmenpaket bis zum Jahr 2010 die CO2-Emissionen des Verkehrs um 28 % verringert werden können: Neben dem Ausbau der Bahn und der Einführung der Lkw-Maut sind vorhandene Steuerungerechtigkeiten zu beseitigen. So sollte endlich auch auf Treibstoffe eine Energiesteuer eingeführt werden.
Der vorliegende Generalverkehrsplan führt Österreich von seinen Klimazielen weg. Die geplanten Straßenbauprojekte, wie etwa die B301, die Nordautobahn oder die 2. Röhren beim Katschberg- und Tauerntunnel, sind daher nochmals zu überdenken. „Wir wissen von Untersuchungen, dass der Ausbau und Neubau von Straßen den Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert. Die Transitbelastung für die Bevölkerung wird dadurch zunehemn. Anstatt Milliardenbeträge in den Straßenbau zu stecken, sollte die Effizienz des Verkehrs erhöht werden. Das ist wirkungsvoller und kommt der Bevölkerung deutlich billiger“, betont VCÖ-Experte Rauh.
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