Presseaussendung vom 23.4.2002 | Noch mehr Klimabelastung durch Flugverkehr | Aktuelles / Termine |
VCÖ: Fluglärm wird in Österreich ein wachsendes Gesundheitsproblem |
VCÖ (Wien) – Verkehrslärm macht krank. Bereits mehr als 1,7 Millionen Menschen leiden in Österreich unter den Folgen des Verkehrslärms. Diese Zahl droht weiter zu steigen. Der Boom bei Billigfluglinien wird in der Umgebung der Regionalflughäfen zu mehr Flugverkehr und Fluglärm führen, warnt der VCÖ anlässlich des Tages gegen den Lärm. Der VCÖ fordert eine Besteuerung des Flugtreibstoffs Kerosin und verstärkte Lärmschutzmaßnahmen.
Nervosität, erhöhter Blutdruck, erhöhtes Herzinfarktrisiko. Diese Folgen kann chronischer Verkehrslärm haben. Jüngste Untersuchungen in Tirol zeigen, dass sich dauernder Verkehrslärm auf Kinder besonders negativ auswirkt. Lärmgeplagte Kinder entlang von Transitrouten weisen Stresssymptome wie erhöhten Puls auf.
Bereits jeder 5. Österreicher und jede 5. Österreicherin wird vom Verkehrslärm belästigt. „Verkehrslärm ist ein wachsendes Gesundheitsproblem“, stellt Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut anlässlich des „Tages gegen den Lärm“ fest. Die Ursachen dafür liegen sowohl in der enormen Zunahme des Straßenverkehrs , als auch im Wachstum des Flugverkehrs . So werden sich die Flugbewegungen am Flughafen Wien-Schwechat bis zum Jahr 2015 verdoppeln . Doch auch den Anrainern der Regionalflughäfen in Graz, Klagenfurt, Salzburg (und Innsbruck) droht zunehmender Fluglärm.
Ein Grund dafür ist der Boom bei den Billigfluglinien . „Billigfluglinien fliegen die billigeren Regionalflughäfen an. Die Anrainer zahlen drauf. Wer sich vor einigen Jahren ein Haus im Grünen mit der Hoffnung auf Ruhe gebaut hat, wird jetzt eine böse, oder besser gesagt, laute Überraschung erleben“, sieht VCÖ-Experte Rauh das Problem, dass es kaum rechtliche Möglichkeiten gibt, sich gegen zusätzlichen Verkehrslärm zu schützen.
Der VCÖ fordert als ersten Schritt, dass vorhandene Steuerprivilegien für den Flugverkehr abgeschafft werden. So sollte Kerosin ebenso besteuert werden wie Benzin. Wirkungsvoll sind zudem lärmabhängige Landegebühren, wie es sie etwa in Zürich gibt. Um den Lärm des Straßenverkehrs in den Griff zu bekommen, fordert der VCÖ mehr Lärmschutzwände sowie ein Nachtfahrverbot für Lkw entlang stark belasteter Transitrouten, etwa auf der Tauernscheitelstrecke. Auch niedrigeres Tempo ist eine wirksame und vor allem billige Maßnahme, um den Verkehrslärm zu verringern.
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