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Netzwerk Wasser Osttirol
A-9900 Lienz
Postfach 166
16.8.2005
Medienaussendung
Wasser Osttirol

Tiroler Landesregierung für Pumpspeicher-Kraftwerk Matrei-Raneburg:
Zugriff auf letztes intaktes Gletscherfluss-System der Alpen!

Überparteiliches Personenkomitee zum Schutz des Osttiroler Wassers:

Unterschriftenliste

"Ich lehne den Bau des Pumpspeicherkraftwerkes Raneburg-Matrei sowie andere Eingriffe in Osttirols Gewässer ab."

Die Landesregierung hat am 15. August eine Vorentscheidung zur Realisierung des Pumpspeicherwerkes Raneburg getroffen: Es soll weiter verfolgt und durch Detailplanungen abgesichert werden. Eine Realisierung würde bedeuten, dass ein Großspeicher in einem neuen Talsystem entstehen würde: unmittelbar am und im Dauersiedlungsraum, mit allen nachteiligen Folgen:

  • Beträchtliche Erschwernisse während der Bauzeit (Verlegung der transalpinen Ölleitung, eines Bereiches der Felbertauernstraße sowie eines Teilstückes der 400 kV-Leitung),  
  • vor allem aber eine generationenlange Entwertung der Landschaft (an Stelle grüner Almböden breite Schlammränder um einen teilgefüllten Jahresspeicher; ein beträchtlicher Teil der Matreier Hinteraue ertränke im Unterwasserbecken). 
  • Eine spätere Ausweitung wäre nahezu sicher (Gewässerbeileitungen, Iselableitung, Großkraftwerk Dorfertal-Matrei)
  • Auf alle Fälle  würden  auch sehr gravierende Dauerfolgen für die Isel eintreten: Wasserentzug im Sommer, Schwallbetrieb, Geschiebeprobleme etc. Die Isel ist der letzte ökologisch funktionsfähige Gletscherfluss der Alpen; rund die Hälfte ihres Wassers bringt der Tauernbach in Matrei. 

Osttirol hat mit der Drau bereits einen seiner beiden Flüsse an die Tiwag verloren und weist insgesamt über 160 Wasserkraftwerke auf; in zwei weiteren Kraftwerksbaustellen arbeitet die Tiwag gerade an der Ableitung der Kleinen Isel und unteren Schwarzach.

Osttirol hat längst seine Schuldigkeit getan.

Es ist unzumutbar, zur Unterstützung der aggressiven Stromexportoffensive und der Strombörse-Spekulationen der Tiwag immer weitere Opfer zu fordern. Wasser und Lebensraum sind unvermehrbar und unersetzlich.

Zusammen mit der Osttiroler Bevölkerung wird sich das Netzwerk Wasser Osttirol weiterhin ganz entschieden und konsequent gegen dieses Großkraftwerksprojekt zur Wehr setzen.

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