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Presse-Aussendung der Arbeitsgemeinschaft Stop Transit 16.10.2013 update 22.11.2013 |
Plöckentunnel: Alemagna durch die Hintertür |
Plöckentunnel verkürzt die Strecke Triest-München um 110 km | |
ÖVP-, (SPÖ?), BZÖ-Bezirksvertreter wollen Osttirol zu einem Transitkreuz ausbauen |
Mit dem Totschlag-Argument "Verhinderung der Abwanderung" wollen manche Politiker in Osttirol und Oberkärnten nunmehr wieder den Plöckentunnel zwischen dem Oberen Gailtal und Friaul der Bevölkerung schmackhaft machen. Sie bleiben aber jeden wissenschaftlichen Beweis schuldig, mit Straßenausbau die Abwanderung aus dem Bezirk verhindern zu können. z.B. leidet der mit der Tauern-Autobahn besterschlossene Lungau in Salzburg weiterhin unter massiver Abwanderung. Auch der nunmehr ins Spiel gebrachte Plöcken-Scheiteltunnel würde alle transithemmenden Spitzkehren auf der italienischen Seite ausschalten. Mit seinem Scheitelpunkt auf 1000 Meter Seehöhe liegt er um ca. 300 Höhenmeter niedriger als der Brennerpass und damit für den Transit sehr attraktiv. Das Hauptargument der italienischen Befürworter war immer, dass dieser Tunnel den LKW-Transport von Triest nach München um 112 km verkürzen würde. Der ehemalige Kärntner Landeshauptmann und Straßenbaureferent Gerhard Dörfler - sonst ein vehementer Straßenausbau-Befürworter - hat in einer Landtagsdebatte 2010 nicht nur gegen den Basistunnel sondern vehement auch gegen den Scheiteltunnel argumentiert: "..Ich bin nicht bereit, diese 'Alemagna light' zu diskutieren, denn was würde ein Plöckentunnel bedeuten? Auch wenn es ein Scheiteltunnel wäre, Italien würde diesen Tunnel nur in Überlegung ziehen, wenn er dazu dient, den LKW-Verkehr über Tolmezzo/Plöckentunnel in das Drautal zu führen, weil ich damit ja Richtung Tauernautobahn einerseits und Richtung Lienz bzw. Pustertal und damit Brennerautobahn andererseits natürlich eine wesentliche Abkürzung für LKW-Verkehre hätte. .. Da sieht man schon, dass der Plöckentunnel, egal ob Scheitel- oder Basistunnel, eine Transitachse wäre .. Dann wird man relativ rasch einen weiteren Tunnel in Richtung Drautal fordern und dann wird man rasch fordern, dass man das Pustertal zur Brennerautobahn leistungsfähig ausbaut". Dieser Tunnel würde auch eine Alemagna über die Hintertür eröffnen. Italien plant den Weiterbau der Alemagna zur Kanaltal-Autobahn A23 (mit einen Tunnel unter dem Mauria-Pass): bei Tolmezzo zweigt die Straße zum Plöckenpass ab. Die Plöckentunneldebatte hatte der Osttiroler ÖVP bei der Landtagswahl 1989 massive Stimmenverluste beschert. Von Kitzbühel über Osttirol und Oberkärnten hatte sich massiver Widerstand formiert. Nach der Wahl vollzog die ÖVP eine Kehrtwendung und sprach sich nun ebenfalls gegen den Plöckentunnel aus. Offenbar spekulieren manche in der Osttiroler ÖVP (Köll & Co) mit der Vergesslichkeit der Leute. 80 % der Osttiroler Bevölkerung leben im Lienzer Talboden und in den beiden Haupttälern Pustertal und Iseltal. Ihre Gesundheit, Lebensqualität und Sicherheit wären massiv gefährdet. Die Enge der Täler, Inversionslagen im Winter und geringer Luftaustausch bewirken, dass bereits wesentlich geringere Verkehrsstärken als im Inntal die Gesundheit gefährden können. Der Lärm Tag und Nacht transitierender LKW würde den Tourismus entgegen den Hoffnungen nicht fördern, sondern vor allem den Erholungs- und Qualitätstourismus massiv schaden. |