Immer Sommer 2000 ist vom österreichischen Postbus ein Stundentakt für ganz Osttirol ausgearbeitet worden. Der Probebetrieb wurde aufgenommen, musste aber bald wieder eingestellt werden. Den Grund dafür brachte Klaus Dapra auf der Vollversammlung am Donnerstag zur Sprache: Die Stadtgemeinde Lienz weigerte sich, ihren Beitrag dazu zu leisten. Es ging um ca. 2 Mill. Schilling.

Der ebenfalls anwesende Bürgermeister von Lavant, Oswald Kuenz, meldete sich darauf hin zu Wort und bestätigte dies. Die Begründung sei gewesen: Die Stadt Lienz brauche den Personennahverkehr nicht!

Daraus lässt sich der Eindruck gewinnen, der tägliche Lienzer Stau auf der Bundesstraße sei von der Stadt gewollt. Es stellt sich nur noch die Frage, warum? Um die Akzeptanz für die Ostspange und eine Umfahrung Lienz bei der Bevölkerung zu erreichen? Diese Projekte wären durch ein funktionierendes öffentliches Verkehrssystem nämlich überflüssig ...

Ebenso macht man Sillian jetzt "reif" für eine transitfördernde Umfahrung: durch Verweigerung von Verkehrsbeschränkungen für den Schwerverkehr von seiten des Landes und einer Verhinderung der Rollenden Landstraße .

Martin Knoch

• 20.2.2002
  Kritik von BM Oswald Kuenz von Lavant über die Rolle der Lienzer beim Nahverkehr bezeichnete sie (die Lienzer Bürgermeisterin Helga Machne) als "Wichtigtuerei".
• 21.2.2002
  BM Machne: "Wieviele Busse sollen wir noch schicken?"
  Jörg Angerer vom mitfinanzierenden Verkehrsverbund Tirol .. hat das seinerzeitige Verhalten der Stadtgemeinde mehr als verwundert. "Es war beschämend, sie haben jede Verantwortung für die Region von sich gewiesen."