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Wasserkraft-Ausbau in Osttirol |
Leserbrief Lienz 25.5.2005 |
Unsere höchsten politischen Vertreter meinen, heute noch die Bürger mit Spatenstichfeiern für Wasserkraftwerke beeindrucken zu können - so geschehen an der Schwarzach. Dabei werden dann Gründe für den Ausbau der Wasserkraft genannt, die sich bei genauem Hinsehen als zweifelhaft erweisen. So ist die Rede vom "Stromimportland Tirol" (Tiwag-Vorstand Wallnöfer). Jedoch billigen Atomstrom zu importieren ist die eine Seite, und ihn in Tirol für den Export in Spitzenstrom umzuwandeln ist die andere Seite. Weiters wird das Kraftwerk als "umweltpolitische Großtat" (Tiwag-Vorstand Wallnöfer) angepriesen. Die umweltpolitische Großtat besteht wohl allein im "Erschleichen der Ökostromförderung" (Landesumweltanwalt Riccabona). Von "heimischer Wasserkraft" zu sprechen ist angesichts des Handels mit bayrischem Atomstrom und der Cross-Border-Leasing Praxis der Tiwag schon frevelhaft. Amlach, Leibnitzbach, Heinfels und Kalser Bach sind bereits an US-Trusts verkauft und wieder zurückgeleast worden. Das Laufkraftwerk an der Schwarzach wird nur viel Strom liefern können, wenn viel Wasser fließt. Bekanntlich ist dies im Winter - wenn der Strombedarf am größten ist - gerade nicht der Fall. Überschussstrom im Sommer führt aber dazu, den Stromverbrauch über das ganze Jahr anzukurbeln. Das heißt, jedes weitere neue Wasserkraftwerk behindert einen sorgfältigen Umgang mit Energie. Zu glauben, den Energiebedarf mit dem Ausbau der "sauberen" Wasserkraft abzudecken, ist ein Irrweg, den wir mit armseligen Restwasserbächen, schlammigen Speicherseen, furchterregenden Staumauern, brummenden Umspannwerken und einer 380-KV-Leitung für den Stromhandel bezahlen müssen. Es verwundert, wenn der ehemalige Obmann des Regionsmanagements Osttirol und Bürgermeister von Hopfgarten sagt, "Tirol muss Stromexportland werden". Damit ist er bereit, die Grundlage einer sinnvollen Regionalwirtschaft, nämlich eine noch weitgehend intakte Landschaft den undurchschaubaren Geschäften einer Aktiengesellschaft Tiwag zu opfern. Diese hat mit dem Landesversorger Tiwag, wie ihn viele von uns noch im Bewusstsein haben, nichts mehr zu tun. Bewahren wir auch Osttirol vor dem, was das gesamte Ötztal nicht haben will! Monika Koller |
www.dietiwag.org
Optionenbericht www.tiwag.at |
Tiwag verleast alte Kraftwerke und will neue bauen
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