Unterstützt werden die neuen Tiwag-Manager durch die politische Führung unseres Landes. Diese ließ nun einen Optionenbericht erstellen, der alle für einen Kraftwerksbau interessanten Möglichkeiten in Tirol auflistet. Dieser Bericht sollten ursprünglich geheim gehalten werden, was aber nicht glückte.

Unter der Internetadresse www.dietiwag.at waren diese Projekte plötzlich öffentlich einsehbar. (eine absolut empfehlenswerte Adresse mit immer neuen hochinteressanten Details über Vorgänge innerhalb der Tiwag, zu politischen Verflechtungen, zum Widerstand im stark betroffenen Ötztal und mit einem lesenswerten e- mail-Forum!)

Erst einige Zeit später erschien der Optionenbericht der Tiwag selbst; LH van Staa höchstpersönlich stellte das auf Hochglanzpapier gedruckte Machwerk vor (nachzulesen auf der offiziellen Tiwag-Homepage unter www.optionenbericht.at ). Insgesamt sind 16 Großkraftwerksmöglichkeiten dargelegt; von einem bloßen Ausbau bereits bestehender Werke (z.B. Sellrain-Silz oder Achensee) über die Beileitung weiterer Gewässer zu schon vorhandenen Speichern bis hin zum Neubau von Großspeichern. In der Reihe der angeführten Möglichkeiten sticht als geradezu gigantisches Projekt die „Kraftwerksgruppe Ötztal" hervor, wo mit der Überstauung des Sulztales ein Riesenspeicher entstehen sollte. Dort regt sich aber auch schon sehr entschiedener Widerstand. Aber auch Osttirol steht mit zwei Möglichkeiten für Großspeicher (und insgesamt drei Großkraftwerksprojekten ) auf der Wunschliste der Tiwag.

• Die Pumpspeicheranlage Winkeltal (Option Nr. 14) ober Außervillgraten hätte einen Stauraum von 25 Mio. m³ und sollte als Oberstufe des Draukraftwerkes Straßen-Amlach dessen Wirkungsgrad verbessern.
• Der Hauptspeicher der Pumpspeicheranlage Raneburg-Matrei (Option Nr. 15) „zur Erzeugung von Spitzen- und Regelenergie" läge mit einer 90 Meter hohen Sperre im Tauerntal bei Raneburg, das Unterwasserbecken am Ausgang der Prossegg-Klamm. Im Speicherbereich müssten die bestehende 400-kV-Leitung und die TAL-Pipline sowie ein Teilstück der Felbertauernstraße verlegt werden. Durch die Anlage soll auch Teil des Sommerwassers in den Winter verlagert werden.
• Das wäre außerdem ein starker Anreiz für den Neubau Iselstufe Matrei-Lienz (Option Nr. 16). In diesem Ausleitungskraftwerk verschwände das Iselwasser und damit der letzte bislang ökologisch intakte Gletscherfluss der Alpen.