Ursprünglich war das Unternehmen eine Einrichtung zur Stromversorgung unseres Landes. Dann übernahm die Tiwag über ihre Tochterfirma Tigas auch die Erdgasversorgung Tirols; zuletzt zeigte sie auch vielversprechende Ansätze zur Nutzung heimischer Biomasse (wie z.B. im Heizkraftwerk Lienz). Noch 2003 schwärmte die Tiwag in ihrer Kundenzeitschrift:

„Heimelige Wärme aus Biomasse – effizient und umweltschonend – moderne Biomasse-Heizkraftwerke in Tirol".

Dann kam ein neuer Vorstand mit offensichtlich neuen Unternehmenszielen: die Tiwag als Konzern mit der Leitlinie spekulativer Gewinnmaximierung. Kurz vorher war diese neue Linie durch finanztechnische Tricks wie Cross Border–Geschäfte (unsere Kraftwerke der Kontrolle durch amerikanische Trusts ausgeliefert) eingeleitet worden; nun liegt offensichtlich das Schwergewicht auf Stromhandel , ausgerichtet auf die Erwartung neuer Atomkraftwerke, für welche als Ausfallsreserve und zur „Stromveredelung" mittels großer Pumpspeicherwerke neue Großspeicher errichtet werden sollen.

Die Tiwag-Abteilung für alternative Energieformen (Biomasse,Windenergie) wurde schlagartig aufgelöst und ihr leitender Experte suspendiert.

Schließlich ist ja die Tiwag auch der Erdgasmonopolist in Tirol (und erhöhte gerade wieder die Gaspreise); dieses Gasgeschäft erklärt wohl auch die Absage an eine verstärkte Biomassenutzung, unter welcher der Gasverkauf leiden könnte.

(Übrigens: auch die soziale Verantwortung eines Landesunternehmen gegenüber seinen Mitarbeitern scheint nun nicht mehr allzu wichtig zu sein: hunderte von kleinen Mitarbeitern sollen abgebaut werden).