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Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol

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Luftbelastung

Der Zustand unserer Luft hat sich nicht verbessert. Mehr als 50mal wurde im letzten Jahr wiederum der Grenzwert für den lungenschädlichen Feinstaub überschritten. Neben einer Reihe von Orten im Inntal haben nun auch die Gemeinden des Lienzer Talbodens die zweifelhafte Ehre, Luftsanierungsgebiete zu sein.

Nicht das ferne Brüssel ist schuld daran, dass auf unseren Straßen keine Tonnagebeschränkung gilt, dass im Drau- und Pustertal kein LKW-Nachtfahrverbot die Bevölkerung schützt, dass unsere Straßen immer einladender für den Schwerverkehr ausgebaut werden und unsere Atemluft immer mehr giftigen Feinstaub enthält.

Die Täter sitzen im eigenen Land. Ein konkreteres Beispiel als das Vorgehen von Landesrat Streiter bei der Umfahrungsdiskussion Sillian-Heinfels ist kaum zu finden: Schwerverkehrsfreundliche Südumfahrung oder gar nichts - ausgeführt zum Vorteil auswärtiger Wirtschaftskonzerne und Frächterclans, nicht nach den Bedürfnissen der heimischen Bevölkerung.

Diese kann nur neidvoll die Vorgänge in der Schweiz verfolgen:

Handeln statt verharmlosen!

Tirols Verkehrsreferent LHstv. Gschwendtner habe „hierzulande einfach zuwenig Lkw" gesehen, um ein LKW-Nachtfahrverbot durchzuführen, ließ er nach seinem letzten Besuch in Osttirol verlauten. Er möge die Anrainer an der B 100 fragen, in Sillian oder in Lienz. Im Vorjahr waren es am Mitteregger Kreuz ca. 1400 LKW täglich; besonders in den Nachtstunden war die Zunahme bei den auswärtigen Schwerfahrzeugen stark steigend.

Dabei ist uns LHstv. Gschwendtner mehr denn je konkrete Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastungen schuldig. In der Statuserhebung des Landes Tirol zur Feinstaubbelastung 2001 an der Luftmessstelle Lienz ist eindeutig festgehalten, dass ein guter Teil dieser Luftbelastung aus dem Verkehr stammt und dass „Maßnahmen für den LKW-Verkehr unumgänglich" seien. Seither ist in diesem Bereich nicht das Geringste geschehen, obwohl 2003 die Grenzwerte neuerlich an 43 Tagen überschritten wurden; wie schädlich 2004 war, wissen wir noch nicht endgültig. Ein neuer Statusbericht ist angekündigt – wenngleich noch keine einzige, im ersten Statusbericht empfohlene Maßnahme umgesetzt wurde!

Halten Tiroler Politiker Zwangsenteignungen für noch transitfreundlichere Straßen wirklich für wichtiger als konkrete und rasche Schutzmaßnahmen für unsere verkehrsgeplagte Bevölkerung? Internationale Großunternehmen und Transportorganisationen haben anderweitige Helfer genug. Unsere Mandatare sollten für die Einwohner des eigenen Landes eintreten.

Lienz, Jänner 2005, Dr. Wolfgang Retter, Obmann

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