Insgesamt hat die Wasserkraftnutzung eine Reihe von Nachteilen:

• Sie verändert unsere Gewässer nachteilig
• Sie ist witterungsabhängig, wie Trockenjahre der letzten Zeit eindrucksvoll gezeigt haben
• Sie ist jahreszeitlich „verkehrt" zum Energiebedarf verteilt: Sie bringt am meisten im Sommer und am wenigstens im Winter; gerade dann aber ist der Bedarf am größten, sodass diese erhöhte Winternachfrage erst recht durch Wärmekraftwerke mit Fossil- oder Atomenergie abgedeckt werden muss; deren Wirkungsgrad aber liegt meist unter 40 %!
• Sie ist nur begrenzt verfügbar: auch durch den Vollausbau aller österreichischen Gewässer ließe sich kaum 10% der Fossilenergie ersetzen!

Die arrogante Argumentation der Befürworter, erst 50% der Möglichkeiten seien ausgebaut (als ob die Natur das Wasser nur für die E-Wirtschaft erschaffen hätte), muss viel eher umgekehrt gesehen werden: die Hälfte der natürlichen Gewässer unseres Landes ist bereits für Jahrzehnte verloren!

Lebendiges Wasser in der Landschaft ist unschätzbares Allgemeingut, nicht bloßes Gewinnmaterial für Stromkonzerne und auch nicht Privateigentum politischer Mandatare; zu schade auch, um Defizite von Gemeinden zu verringern.

Es gibt in unserem Bezirk ja schon eine Reihe von Wasserkraftwerken und eine weitere Anzahl werden neu gebaut. Einer der beiden Hauptflüsse Osttirols, die Drau, ist ja bereits abgeleitet; mit der Isel als letztem Gletscherfluss der gesamten Alpen besitzt unser Bezirk ein Juwel, welches nicht geschmälert werden darf!